Volltext: Beitrag zur Geschichte der St. Martinskirche [Sankt Martinskirche] in Linz

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ein altersgraues Denkmal des Glaubeiis, welche» so zahlreiche 
Heilige hier verkündet und mit ihrem Blute besiegelt hatten, als 
ein Ort der Zuflucht und des Trostes der frommen Seelen, sie 
sollte den Stürmen einer neuen Zeit zum Opfer fallen. So wie 
viele andere Kirchen im Lande wurde im Jahre 1780 auch 
unser Kirchlen als „überzählig" geschlossen und sollte fortan zu 
profanen Zwecken dienen. Ja, es kam soweit, daß zur Zeit der 
Frauzoseukriege die Pferde hier untergebracht wurden. Noch 
später wurde es als Depot für Feuerlösch-Requisiteu benützt. 
Auch der Thurm wurde zur Frauzosenzeit als lüstiges Ziel- 
objcet für die feindlichen Kugeln abgetragen. 
Als 1800 im Schlosse der große Brand ausbrach, dem ganz 
Liuz abermals zmu Opfer fiel, wie iu früheren Jahrhunderten 
wiederholt geschehe», verschwand auch die St. Gangolfskapelle im 
Schlosse für immer. Die in dein später unterbauten Schlosse, 
das zu Strafhanszweckeu benützt wurde, errichtete Kapelle zum 
leidende» Erlöser steht au einer gauz anderen Stelle. 
Als unter der Regierung Kaiser Franz I. die vielfach miß- 
brauchten josefinischen Gesetze sich milderten, indem man sich be¬ 
strebte, dieselben den Bedürfnissen des Volkes anzupassen, wurde 
1834 durch den eifrigen und großmüthigen Erzherzog Max von 
Este das Kirchlein am Freinberg, sowie 1841 die Kapelle der 
barmherzigen Schwestern erbaut und im folgenden Jahre erstand 
nach langer Zeit der Vergessenheit auch unser kleines Kirchlein 
zum hl. Martin neu restauriert, wobei die eingangs erwähnten 
römischen Gedenksteine gefunden wurden. Am 11. November >842, 
als dem Feste seines heiligen Pratons, fand durch den Bischof 
Gregorins Thomas Ziegler die feierliche Einweihung unter zahl- 
reicher Betheiligung des Volkes statt, wobei derselbe der Kirche 
einen Ablaß von 40 Tagen verlieh, welcher noch besteht. Dieselbe 
wurde auch mit diesem Tage den hochw. PP. Kapuzinern unter 
dem Quardianate des hochw. P. Clemens zur Administration als 
Filiale der St. Mathias-Pfarre übergebe». 
Die Ausstattung des Kirchleins geschah erst allmählig. Hier 
sei nur der beiden ersten Bilder Erwähnung gethan (des heiligen
	        
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