Volltext: Geschichte des aufgelassenen Stiftes der regulirten Chorherren des heiligen Augustin zu Ranshofen in Oberösterreich

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Gut zu Atenberg und Albero von Amphenwank das seinige zu Sinerlingen, Rudi¬ 
ger von Chalhorn eines in Erla1). 
Im Jahre 1182 endigte der Propst Liutold glücklich einen Streit mit dem 
Salzgrafen Dietrich durch Hilfe des Herzogs Otto von Baiern als Vogtes von 
Hanshofen; die von jenem unrechtmässig zurückbehaltenen Leibeigenen wurden 
dem Stifte vom Gerichte wieder zugesprochen und zu fünf Pfennigen jährlichen 
Zins verpflichtet2). Dieser war seit 1180 der erste Herzog von Baiern aus dem 
Hause Wittelsbach, dessen Abkömmlinge noch die Regenten dieses Landes sind, 
er starb jedoch schon im Jahre 1183. Ihm folgte als Herzog sein Sohn Lu d- 
wig nach. Im J. 1186 starb der Propst Liu told und nach ihm bekleidete 
Eticho diese Würde. Er ist sehr wahrscheinlich der Nämliche, von dem schon 
um das Jahr U 30 noch als Knabe die Rede war, dessen Mutter Fromutt eine 
Schenkung nach Ranshofen machte3). Er wurde dann Chorherr daselbst und 
zum Propste erwählt. Unter ihm weihte der Bischof Theobald (Diepold) von 
Passau zwei Altäre in der Stiftskirche. 
Um 1190 trat Adelheid, die Tochter des Siboto von Mermos, als Nonne in 
das Frauenkloster zu Ranshofen und übergab dem Stifte zwei Leibeigene als 
Eigenthum zur Dienstleistung4). 
Um diese Zeit traten auch Gottfried, früher Kämmerer des Herzogs zu 
Otingen, sein Neffe Friedrich (nepos) und seine Nichte Adelheid in das Stift 
Ranshofen und er brachte zu ihrem Unterhalte und zu seinem Seilenheile die 
Summe von 64 Talenten in dasselbe5). 
Um 1195 wurden die Brüder Wernhard und Richer Mitglieder des Stiftes 
und brachten demselben ihr Gut in Wirntsberg zu. Es wurde in Gegenwart 
des Herzogs Ludwig von Baiern in Niederhall übergeben und die Übergabe 
bekräftigt6). 
Am 29. April 1195 erliess der Papst Cölestin III. eine Bulle, in welcher er 
die Privilegien und Besitzungen des Stiftes Ranshofen bestätigte, und unter die¬ 
sen werden folgende Kirchen angeführt: die Kirche Ranshofen , die Kirche auf 
dem Berge St. Egidi (jetzt Gilgenberg, einst eine Filiale von Handenberg), 
St. Michael zu Ranshofen, die Kirche zu Ror bei Kremsmünster, Geroltsberg, 
die Hob er ch a (Hochburg), St. Stephan zu Braunau, die Kirche Nonspach 
in der Pfarre Altheim und Neukirchen (Niunkirchen) in der Pfarre Zeidlarn, 
Er bestätigte auch die Grenzen der Pfarre Ranshofen, wie sie vom König Hein¬ 
rich III. (1040) bestimmt und vom K. Konrad III. (1142) bestätigt worden 
waren7). 
1) L. c. S. 241, Nr. 116, 117. 
2) L. c. S. 259, Nr. 157. 
3) L. c. S. 214, Nr. 30. 
4) L. c. S. 262, Nr. 164. 
5) L. e. S. 261, Nr. 162. 
6) L. c. S. 242, Nr. 118. 
7) Urkundenbuch von Oberösterreich, Bd. II, 1855, S. 448, wo ein besserer 
Abdruck ist, aus einem Transsumpte des Erzbischofs Ulrich von Salzburg’, ddo. 
Oting 15. Kal. aprilis 1262 im königl. Reichs-Archive zu München. — Mon. boic.
	        
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