Volltext: Geschichte des aufgelassenen Stiftes der regulirten Chorherren des heiligen Augustin zu Ranshofen in Oberösterreich

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Neilkirchen, welches einer Besitzung des Stiftes dort nahe lag1). Der edle 
Ministeriale Friedrich von Braunau vermachte sein Gut zu Bexenpech dem Stifte, 
jedoch so, dass seine Gattin Adelheid mit ihren Töchtern Mathilde und Adelheid 
nach, seinem Tode dasselbe gegen den Zins von 10 Pfennigen als Lehen besitzen 
sollten. Nach dem Tode derselben gefröre es gänzlich als Eigenthum dem 
Kloster 2). 
Ein Ministeriale von Passau, Siboto von Tanberg, verpfändete sein Gut 
in Mosen nach Ranshofen gegen eine bestimmte Summe, die Einlösung erfolge 
nur gegen Bezahlung von 10 Talenten 3). 
Um 1150 kauften der Propst und die Chorherren ein Gut in Aichberg bei 
Nosbach vom Gerhard von Angern 4). 
Ulrich von Frankingen übergab sein Gut bei'Celle, mehr als einen halben 
Mansus5), und die Chorherren erhielten von Reginhard von Ried, seiner Gattin 
Adelheid und seinen Söhnen ein Gut in Salisingen gegen ein Gut inBosbach und 
10 Talente, und ein Talent für die Söhne 6). Mathilde von Arinberg verpflich¬ 
tete sich zumZinse von fünf Pfennigen, undRichardis von Mangelberg bestimmte 
zwei Leibeigene zu diesem Zwecke 7). 
Im Jahre 1157 am 29. Januar bestätigte der Papst Adrian IV. auf Bitten 
Herzog Heinrich’s XII. von Baiern in einer eigenen Bulle alle Rechte, Privilegien 
und Besitzungen des Stiftes Ranshofen und zwar auch folgende Kirchen: 
St. Michael als Pfarrkirche von Ranshofen, die Filialen Neukirchen, Handenberg, 
Geroltsberg, St. Stephan zu Braunau und die Filiale zur h. Maria Howereh 
(Hochburg)8). Diese letztere hatte mit allem Einkommen der Erzbischof 
Eberhard von Salzburg schon früher dem Propste Manegold von Ranshofen 
geschenkt9). Dieser starb dann im October des Jahres 1157; der Tag seines 
Todes ist unbekannt10). 
§. 5. 
Ranshofen unter den Pröpsten M e g i n h a r d und A11 m a n n v o n 
1157—1178. 
Zum Propste war im November 1157 Meginhard (oder Meinhard) 
erwähl! worden. Bald darnach am 23. November d. J. bestätigte Herzog Hein¬ 
rich von Baiern und Sachsen verschiedene dem Stifte Ranshofen gehörige 
1) L. c. S. 225, Nr. 65. 
2) L. c. S. 225, Nr. 66. 
3) L. c. S. 225, Nr. 67. 
L. c. S. 227, Nr. ,72. 
5) L. c. S. 227, Nr. 74. 
6) L. c. S. 227, 228. Nr. 75. 
7) L. c. S. 228, Nr. 76, 77. 
8) Mon. boic. III. S. 318. Urkundenbuch von Oberösterreich, B, II, S. 283. 
Nr. 190. Datum Romae, IV. Kal. Febr. Indictione VI, 1157. 
9) Mon. boic. Ill, S. 323. 
10) Nach einem alten Necrologium im Antiquarium Ranshof.
	        
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