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Stiftes zu ersehen1). Auch Graf Ulrich von Velburg erwies diesem Stifte manche 
Wohlthaten; er war im Begriffe nach Jerusalem zu reisen, setzte daher sein 
Testament auf und vermachte demselben, wenn er sterben sollte, vier 
Lehen in Stranzendorf (V. U. M. B.) auf ewige Zeiten mit Einwilligung 
seiner Gattin zum Seelenheile seiner Vorfahren mit der näheren Bestimmung 
dass im Advente und in der Fasten den Mitgliedern des Stiftes Fische verab¬ 
reicht werden sollten 3). 
Ulrich befand sich noch am 15. Juni 1217 bei einer Versammlung zu Passau, 
wo'auch der Herzog Leopold VII. von Osterreich zugegen war 3), und scheint 
dann mit diesem in das heilige Land gezogen zu sein und den Kreuzzug mitge¬ 
macht zu haben. Er starb aber dort, vielleicht im Jahre 1218 und zwar ohne 
Nachkommen, weil er schon mit dem Herzoge VII. einen Vertrag wegen der Graf¬ 
schaft Kl a mm und Herrschaft Klingenberg im Machlande abgeschlossen hatte, 
welche beide nun an den Herzog und an das Land Osterreich fielen, wo er also 
gewiss keinen männlichen Erben hinterlassen hatte 4). Es geht aber daraus wie¬ 
der hervor, dass dieVelburge und Klamme nur Eine Familie waren und zum 
Besitze von Klamm gelangt sind. 
War nun, was wir noch bemerken wollen, jener Ulrich der letzte vom Ge¬ 
schlechte der Velburge, so muss auch jenes in der Geschichte von Waldhausen, 
den wir viel später angesetzt liaben, noch weiter hinaufgerückt werden, bis in 
die nun besprochene Zeit. 
Das Aussterben dieser ganzen Familie um jene Zeit wird auch dadurch be¬ 
stätiget, dass später, wenigstens in den Urkunden von Baumgartenberg und 
Waldhausen , von Grafen von Klamm und Velburg gar keine Rede mehr ist, wo 
sie doch als Vögte dieser Klöster gewiss öfters vorkommen würden. 
Zuletzt müssen wir jedoch auch von anderen Personen sprechen, welche den 
Beinamen „von Klamm" führen, und in Urkunden erscheinen. 
Im Jahre 1183 entschied Herzog Leopold VI. von Osterreich einen Streit 
zwischen der Propstei Neustift bei Freising und den Geschwistern Wichard und 
Gerbirgis von Klamm 5) ; 1198 verlieh H. Leopold VII. dem Kloster Baumgar¬ 
tenberg die Mautfreiheit, wie sie einst schon sein Bruder Herzog Friedrich I. 
demselben verliehen hatte; unter den Zeugen ist Wiganden de Chlamma 6). 
1) Urkunden von Waldhausen aus den Jahren 1189 und 1190. Aus dem Salz¬ 
burger Kammerbuche I, Fol. 171. Meine Geschichte von Waldhausen. 
2) Kurz, Beiträge. Bd. IV, Urkunde Nr. 23, S. 468. 
3) Meiller's Regesten, Nr. 148, S. 121. 
4) L. c., S. 238, aus dem Fürstenbuche Enenkels nach einem Manuscripte 
des k. k. Hausarchives : Der Graue von Clilamme, der dinget dem hertzogen leupol- 
den Chlamme die Grafschaft und Chlingenberch und ander aigen ze Osterich, daz 
dar zu gehört ; der starb en h albe mers und geuiel daz aygen wider an daz 
lant. — Auch so in Pillweins Mühlkreise angeführt, S. 19, a. 
5) Meiller's Regesten, S. 60, Nr. 23. 
6) L. c., S. 82, Nr. 7. Abschrift nach dem Originale im k. k. Hausarchive 
zu Wien.