Volltext: Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im Lande ob der Enns

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1458 erhielt der Abt Wolfgang auf Ansuchen des K. Friedrich IV. vom Papste 
Pius II. den Gebrauch der Pontificalien, er starb aber schon im Jahre 1462. 
Noch in diesem Jahre wurde Sigismund I. (von Wels gebürtig) als Abt 
erwählt. Er baute den grossen Meierhof und einen Theil der Mauern um das 
Stift, erwarb einen silbernen Becher im Werth e von 100 Pfund Wiener Pfennige 
und legte den Grund zum unteren Theile der Kirche St. Lambert zu Mennstorf, 
wo aber schon vor alter Zeit eine Capelle war, welche damals ganz baufällig 
gewesen zu sein scheint. Im Jahre 1467 wurde das Kloster von dem Raubritter 
Wilhelm von Pucheim ausgeplündert. Der Abt starb im Jahre 1469. Zur Würde 
eines Abtes wurde noch in diesem Jahre Eb er hard II. (gebürtig von Ardagger) 
erhoben. Er baute den anderen Theil der Kirche St. Lambert, errichtete zwei 
Fischteiche, erneuerte die Stiftsdächer, liess eine neue Orgel machen, und 
starb endlich mit dem Ruhme eines sanften und frommen Mannes im Jahre 1487, 
in welchem auch noch die neue Wahl vorfiel; sie traf Johann IV., gebürtig von 
Neumarkt. Er erneuerte das Sommerrefectorium und baute ein Haus zu Wien 
obérhalb des kleinen Kellers. 
1490 am 8. September verschrieben Urban der Huber und seine Hausfrau 
Dorothea dem Kloster Baumgartenberg ihren halben Hof, der Schwarzmairhof 
genannt, in der Pfarre Arbing, welcher nach ihrem Tode an dasselbe kommen 
sollte ; wenn sie aber krank würden und dem Hofe nicht vorstehen könnten , so 
gehöre derselbe von dieser Zeit an dem Stifte , von dem er ohnehin ein Lehen 
ist, jedoch müsse es den Kranken davon eine Pfründe verabreichen, so lange sie 
leben *). 
Der Abt starb 1499 in der Stadt Wien und wurde im benachbarten Cister - 
cienser-Stifte Heiligenkreuz begraben. 
Im Jahre 1500 war die neue Wahl, sie traf Jo h a nn V. (von Hirschenau an 
der Donau unterhalb Sarmingstein), er war Magister der freien Künste, aber ein 
schwacher und kränklicher Mann ; er verwendete viele Sorge auf die Fischteiche 
in der Nähe des Klosters. 
1502 gab Pancraz Kripp , in der Pfarre Mitterkirchen ansässig , dem Abte 
Johann alle seine Besitzungen gegen ein Seelgeräth und ein Begräbniss für sich 
im Kloster 3). 
1503 im Juni vermachten Georg Amman zu Eizendorf in der Pfarre Saxen 
und Katharina seine Hausfrau dem Kloster Baumgartenberg 100 Pfund Wiener 
Pfennige guter Währung, auf ihre Besitzungen angewiesen, welches Geld das¬ 
selbe nach ihrem Tode beziehen könne 3). 
Am 27. Juni dieses Jahres vidimirte zu Baumgartenberg der Abt Johann dem 
Propste Konrad von Waldhausen den Freiheifsbrief, welchen dieser vom Kaiser 
Maximilian I. (unterm Datum 6. September 1498) erhalten hatte 4). 
Im Jahre 1507 geschah eine Verhandlung des Abtes Johann und des Con- 
ventes von Baumgartenberg mit der Witwe Barbara Zimmermann, welche zu 
1) L. c. 1490. Am Tage Maria Geburt. 
2) L. c. 1503. 8. September. 
3) L. c. 1503. Am Sonntage nach Pancrazentag. 
4) L. c. 1503 am 27. Juni; auch in einem Transsumpte.
	        
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