Volltext: Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im Lande ob der Enns

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1375 starb der Abt Johann und ihm folgte noch in diesem Jahre S tephan I. 
als Abt. 
1376 bekannten Christian von Zinzendorf und Agnes, seine Hausfrau, dass sein 
Vater früher gestiftet habe, dem Abte Stephan und dem Kloster zwei Pfund Gel¬ 
des; Christian wolle nun dieses aufGüter legen, und zwar ein Pfund auf das Gut auf 
der Oedt, und eines auf dem Stain, dazugebe er die Weide in derGrestner Pfarre, 
auch die andern Güter liegen daselbst, im Stifte sollen aber zwei Jahrtage gehal¬ 
ten werden *). Der Abt Stephan, ein sehr frommer und guter Mann, legte im 
Jahre 1379 aus Demuth seine Würde nieder, und zum Abte wurde erwählt 
Johann III., aus der adeligen Familie von Lengenfeld in Unter-Österreich 
bei Krems. Er baute einen Gang von der Abtei in das Dormitorium, Hess die 
schadhaften Dächer ausbessern, eine silberne und vergoldete Monstranze im 
Werthe von 100 Gulden machen, und bezahlte gegen 1200 Pfund Schulden des 
Klosters, H. Albrecht III. ernannte ihn zu seinem Hof-Caplan. 
1385 erklärte dieser Herzog , dass er die Gült von 14 Schilling Pfennigen, 
welche auf zwei seinigen Lehen zu Kolbingen liegen, und die Herwart, Sohn des 
Niklas des Payrn von Kolbingen, dem Kloster Baumgartenberg gegeben hatte, 
von der Lehenschaft frei mache, und demselben die Eigenschaft ertheile, so dass 
das Stift damit nach Gutbefinden schaffen könne 3). 
1397 befreite Herzog Albrecht IV. das Kloster Baumgartenberg von aller 
Last der Gastung bis auf Widerruf 3) ; es ist aber eigentlich nur eine Bestäti¬ 
gung der schon im Jahre 1386 verliehenen Befreiung. 
1) L. c., 1376. Am St. Georgentag (24. April). Gresten ist im V. O. W. W. 
nördlich von Gaming. 
2) Aus dem Copialbuche. Gegeben zu Wien 1385, am Montage nach dem 
Niclastage. 
Wir Albrecht von gots Gnaden Hertzog ze Österreich, ze Steyer, ze Kerndten 
und ze Khrain, Graf ze Tyrol u. s. w. bekhennen und tuen kundh offennlich mit 
disem brief umb die viertzehn Schilling pfenning gelts an andern klainen Dienst, 
gelegen auf zwain lehen zu Kolbingen , der ains dem Smid angehört und das 
annder Öttlein Petreius (sic) aidem daselbs zu Kolbingen, die von uns zu lehen sind 
und die unser getrewer Herwort Niklases sun des Payrn von Kolbingen den Erbern 
und geistlichen lewten von Pawmgartenberg gegeben hat, als der brief sagt, den er 
In darumb hat gegebn, das wir die aigenschafft derselben phenning Gult den ege- 
nannten geistlichen dem Abbt und dem Convent zu Pawmgartenberg lautterlich 
durch got und durch unser und aller unnser vodern und nachkommen seien Trost 
und hail und auch durch irer vleissigen bet willen gegeben haben und geben auch 
also, das sy damit allen Iren frumen schaffen sullen und mugen, wie in das aller 
pesst kerne und fuege ann aller Irrung; Und zugleicherweis, als sy mit andern iren 
aigen guettera thuend. Des geben wir ze urkhundt disen brief besigleten mit un- 
serm Insigel, der brief ist geben zu Wien an Montag nach sant Niklastag, 
nach Christes Geburde drewczehnhundert Jar, darnach in dem fun ff und acht- 
zigisten Jare." 
3) Kurz, Beiträge. Bd. III, S. 436,
	        
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