Volltext: Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im Lande ob der Enns

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dem Kloster Baumgarten berg, wo er begraben zu werden wünschte *), und 
Ulrich Schauinger gab auch dazu seinen Antheil an jenem Hofe 3). 
Ferner schenkte am 30. November 1334 Gotsehalk von Flacheneck zu einem 
ewigen Seelgeräthe für sich, dem Kloster Baumgartenberg, wo er sich seine Grab¬ 
stätte erwählt hatte, zwei Güter und ein Lehen zu Weichselbaum in der Pfarre 
Königswiesen und eine Hofstatt zuHorworden in der Pfarre Weissenbach 3). Am 
Weihnachtsfeste dieses Jahres übergab Herweg von Eingepoldsdorf alle seine Rechte 
auf das Gut in dem Salzwerd für einSeelgeräth dem Kloster Baumgartenberg 4). 
1335 starb der Abt Konrad nach einer löblichen Leitung des Klosters, und 
noch in diesem Jahre wurde Ru dp erti, zum Abte erwählt. Unter ihm erhielt 
damals das Kloster von dem Ritter Alram von Richerstorf, Burggrafen von 
Wieselburg und seiner Hausfrau Kunegunde, gegen dreissig Messen jährlich, 
einen Hof in Stephansberg bei Purgstall 5), und die Brüder Heinrich, Hanns 
und Dietrich , die Wurmteter, geben eine Hofstatt zu Taurndorf in der Pfarre 
Ried (bei Mauthausen) an dasselbe 6). 
1335, am 21. März, schenkte Hadamar der Volkenstorfer, Sohn Otto's von 
Kreuzen , mit Einwilligung seines Sohnes Hanns, dem Kloster zwölf Pfennige Gült 
von dem Widerhofe in Teuffenbach, welche demselben jährlich am St. Gilgentage 
(1. September) verabreicht werden sollten7). Am 13. Mai dieses Jahres war der 
Herzog Otto von Osterreich in Baumgartenberg und stellte dort dem Kloster Pul¬ 
garn eine Urkunde wegen mauthfreier Einführung von Wein und Getreide aus 8). 
1336, am 24. August, schenkte Chunrad von Alindorf, weiland Burggraf zu 
Seuseneck, gegen ein Seelgeräth dem Kloster ein Gut in Krainperg 9). 
Der Abt Rudpert legte im Jahre 1337 seine Würde nieder, und nun wurde 
Reinhard I. (von Wien gebürtig) erwählt. Er war einer der thätigsten Vor¬ 
steher dieses Klosters, brach die baufällige Abtei nieder und erbaute eine neue, 
auch eine Capelle im Stifte, und versah dieselbe mit schönen Paramenten^und 
anderen Zierden; er erneuerte zwei Altäre in der Kirche auf dem Ulrichsberge bei 
dem Kloster, und liess im Jahre 1344 durch Liebhart von Passau ein künst¬ 
liches, bleiernes Lavatorium machen. Unter ihm geschahen mehrere Schenkun¬ 
gen an das Kloster, Kauf- und Verkaufs-Contraete wurden abgeschlossen 10). 
1) L. c. 1334. Am Mittwoch in der Pfingstwoche. 
2) L. c. Urkunde vom nämlichen Tage und mit denselben Zeugen. 
3) L. c. 1334. Am St. Andreastage (30.Novbr.). Flach en eck ist wahrschein¬ 
lich im Lande unter der Enns, dieses Weissenbach aber, im unteren Mühlkreise. 
4) L. c. 1334. Am heiligen Weihnachtstage. 
5) Aus dem Copialbuche. 1335. Am St.Bartholomäustage. Purgstall im V.O.W.W. 
6) L. c. 1335. Am St. Paulibekehrungsabende. 
7) L. c. 1335. Am St. Benedictustage. Der Widerhof in der Pfarre Kreuzen. 
8) Stülz's Geschichte von Pulgarn, in der zweiten Lieferung der Beiträge zur 
Landeskunde von Österreich ob der Enns. Linz 1841, S. 107, Nr. 5. Datum in 
Paumgartenberg in crastino beati Pangratii. 
9) Copialbuch. 1336. Am St. Bartholomäustag. Man vergleiche die frühere 
Schenkung desselben vom Jahre 1323. — Krainperg ist uns unbekannt. 
10) Nach den geschriebenen Annalen des Klosters.
	        
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