Volltext: Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im Lande ob der Enns

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Im Jahre 1319 legte der Abt Walther seine Würde freiwillig nieder und 
nun wurde 1320 Konrad II. (von der bekannten Familie der Jesnitzer) zum Abte 
erwählt. Er baute die Thürme und Ii ess neue Glocken machen. 
1320 gaben Chunrat der Paschinger von Birbaum, Dietrich sein Bruder und 
Jörg ihr Vetter dem Kloster Baumgartenberg das Gut zu Munichhofen zu einem 
Seelgeräthe für sich *). 
1322, am 3. März, stellten der Abt und der Convent einen Revers aus, worin 
sie sich dem römischen Könige Friedrich verpflichteten, für ihn, seinen Vater 
und seine Mutter eine tägliche Messe und einen Jahrestag zu halten gegen ein 
jährliches Almosen von 100 Pfund Wiener Pfennigen aus der Mauth Linz 2). 
1323 vermachte Euphemia, Hausfrau Ludwigs von Zelking, dem Kloster den 
Tannhof zu einem ewigen Seelgeräthe 3). Im nämlichen Jahre schenkte Chunrad 
vonAlindorf, Burggraf von Seuseneck, zwei Lehen und zwei Hofstätten zu 
Kraynberg dem Kloster Baumgartenberg 4). 
Am 12. Juli dieses Jahres verliehen die Grafen von Schaunberg dem Kloster 
die Mauthfreiheit zu Aschach für ein Pfund Fuder Salz, gegen einen Jahrtag am 
nächsten Montag nach St. Jakob 5). 
1324 kaufte der Abt Konrad zwei Huben in der Riedmark zu Drunsperg, 
vom Hagen Burggrafen in Spilberg (bei Enns) mit der Hand Herzog Albrechts zu 
Linz um 100 Pfund Pfennige 6) ; auch gewann er den Process wegen des Stift¬ 
hauses zu Wien 7). In eben diesem Jahre schenkte Friedrich der Redler von 
daz wir durch got und unser Seel und durch aller unnser votlern hail und Seel wil¬ 
len die Hube , die da haisset das Lehen auf der haide mit allem dem holtze, daz 
darzue gehört lediclich und aigenlich gegeben haben zu rechten aigen dem gots- 
haws ze Pawmgartenberg also, daz sy das haben und nutzen sollen mit allen den 
Rechten, als wir es gehabt haben. Und des zu einem offen Urkhundt geben wir dem 
Abbt und dem Convent diesen brief versiglet mit unserm kuniglichen Innsiegel, der 
ist geben ze Wienn den Mittwochen nach St. Benedictentag, da man zalt von Chri¬ 
stes Geburd drewczehenhundert Jar, darnach im achtzehenden Jare, Unsers Reichs 
in dem Vierden Jare. 
1) Aus dem Copialbuche. 1320. Freitags vor Pfingsten. Birbaum ist ent¬ 
weder jenes Birnbaum am Flusse Perschling im V. O. W. W. oder wahrscheinlicher 
im V. U. M. B., fast gegenüber von Tulln, Münichhofen ist bei Meissau V. U. M. B. 
2) Lichnowsky's Geschichte des Hauses Habsburg. Bd. III, Regest. 586. 
3) Aus dem Copialbuch. 1323. Am Mittwoch in der ersten Fastenwoche 
Ta n n h of liegt in der Pfarre Münzbach ; Zelking ist nicht weit von Melk. 
4) L. c. 1323. Im Quatember in der Fasten. S eu s en e ck ist noch einSchloss 
nicht weit von Blindenmarkt und Amstetten. Allersdorf ist bei Seuseneck. 
5) Kurz's Beiträge. Bd. III, S. 433, aus dem Urkundenbuche. Datum Schaun- 
burg, St. Margarethentag. Im Jahre 1363 und 1395 bestätigten andere Grafen von 
Schaunberg diese Mauthfreiheit. 
6) Aus dem Copialbuche. 1324. Montag vor St. Lorenz. Unter den Zeu¬ 
gen: Bischof Albrecht von Passau , die Herzoge Albrecht und Heinrich von Öster¬ 
reich, Janns von Kapellen, u. s. w. 
7) Nach den Annalen des Klosters.
	        
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