Volltext: Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im Lande ob der Enns

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Jahrtag zu Baumgartenberg; das Nämliche that Herug von Rutenstein l), und 
liaug von Rutenstein schenkte dahin eine Hube auf dem Hard 2). 
Jener Heinrich von Oedt schenkte auch im Jahre 1294 am 8. Juli das Kauf- 
recht und andere Bezöge von einem Hofe zu Lan gacker (in der Pfarre Mit¬ 
terkirchen)., welchen das Kloster besass 3). 
1296 vermachten Leutold von Mitterberg und seine Hausfrau Christina dem 
Kloster einen halben Hof in Pauscha (bei Naarn 4). Zeugen: Otto Prior, Chri¬ 
stianus Subprior, Heinricus Portarius, Chunradus custos. 
In diesem Jahre 1296 kaufte der Abt Rapoto von Konrad dem Harlung ein 
Gut in Eizendorf in der Pfarre Saxen und einen Hof in Haslach von Gottfried 
impoltinger 5). 1297 schenkte Herwick der Holzer von Klamm dem Abte Rapoto 
und seinem Kloster ein Lehen zu W e i s c h i n g und eine Hofstatt zu Gang mit der 
Bedingung, dass der Güster (sie)alle Jahre eine Kerze machen lasse von zwei 
Pfund Wachs und dieselbe am Lichtmessfeste beim Frauenaltare aufstecke 6). 
1298 starb Rapoto und ihm folgte als Abt Otto I., (geboren zu St. Florian, 
wo er auch die Stiftsschule besucht hatte); er war früher Prior im Kloster, 
legte aber schon im Jahre 1301 wegen Alters und Kränklichkeit seine Würde 
nieder 7). Er hatte übrigens doch die Wasserleitung zum Badhause vollendet. 
Sein Nachfolger war Christian I., welcher sehr thätig war und löblich regierte. 
Er baute die Scheuer bei der Mühle, zwei Krankenzimmer für die Brüder, und 
vollendete das Badhaus. 
1301 schenkten Heinrich der Oedter und seine Hausfrau Gertrud dem Klo¬ 
ster ein Gut in Sebarn 8). In eben diesem Jahre, am 16. März, gaben Chunrad 
von Alindorf, Burggraf zu Somow und seine Hausfrau Gutta dem Kloster ein Gut 
bei dem Dorfe Wagran, welches er von Walchun von Mitterkirehen gekauft 
hatte. Von den Einkünften desselben sollten die Brüder jährlich am Geburtsfeste 
1) L. c., S. 432 nur erwähnt. 
2) Aus dem Copialbuche 1294. 
3) Auch aus dem Copialbuche 1294. Octavo Idus Julii. 
4) Original im Museo zu Linz. Auch im Copialbuche, anno 1296 am 
St. Michaelstage. Eine ganz ähnliche Urkunde ist auch darüber von ihm vom Jahre 
1299 vorhanden, nur sind mehrere Zeugen unterschrieben. 
5) Nach den geschriebenen Annalen. Haslach ist wohl die Ortschaft dieses 
Namens in der Pfarre Altenberg im unteren Mühlkreise. 
6) Aus dem Copialbuche 1297, am St. Georgitag. Weisching und Gang liegen 
in der Pfarre Mitterkirchen. 
Der Güster ist der Küster oder Custos, er führte in einemKloster die Auf¬ 
sicht über die Kirche; auch der Stiftspfarrer hiess bisweilen so. 
7) Von ihm, so wie von den früheren Äbten Wal ther I. (aber von diesem 
nicht sehr rühmlich) und von Rapoto I. wird auch Meldung gemacht in der 
Lebensbeschreibung der Klausnerin Wilbirge von St. Florian, welche Eimrick, Propst 
dieses Stiftes (von 1295 bis 1313) verfasste. Hieronym. Pez, Script, rer. austr 
212 u. s. f. Otto war ein besonderer Verehrer und Freund der frommen Wilbirge 
den sie oft besuchte und dem sie Manches von ihren Erlebnissen mittheilte. 
8) Copialbucli, Jahr 1301. Sebarn im V. O. M. B., nördlich von Korneuburg.
	        
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