Volltext: Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im Lande ob der Enns

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den 23. Mai, bestätigte K. Rudolf I. dem Kloster Baumgartenberg die vom 
Herzoge Leopold VII. einst erhaltene Mauthfreiheit 1). 
1280 erlaubte der Herzog Heinrich von Baiern dem Kloster jährlich ein 
Talent Salz mauthfreibei Burghausen, Schärding und Neuburg vorbeizuführen 3). 
1281 schenkte Agnes, Witwe des Rapoto von Falkenberg, dem Kloster das 
Eigenthumsrecht auf einèm Gute zu Putzing 3). 
1284 bestätigte der Bischof Gottfried von Passau dem Kloster das Privile¬ 
gium des Bischofs Otto (von 1264): dass es das Salz, welches demselben zu 
den eigenen Bedürfnissen nothwendig ist, zu Wasser bei Passau mauthfrei vor¬ 
überführen könne 4). 
1285 resignirte der Abt Chunrat seine Würde und noch in diesem Jahre 
wurde Ol hard I., Prior im Kloster Zwetel, als Abt »ach Baumgartenberg po- 
stulirt. Er vollendete den Bau des Refectoriums, entsagte aber seiner Stelle 
schon im Jahre 1287 und begab sich wieder nach Zwetel zurück. 
Noch 1287 wurde Rapoto I. aus dem Kloster Heiligenkreuz als Abt nach 
Baumgartenberg berufen. Er baute eine Capelle im Kranken-Locale für die Mit¬ 
glieder des Stiftes, und erhielt im Jahre 1288 von Jeuta von Neustadt und ihrer 
jüngern Tochter Jeuta, genannt Jesnitzer, ein Legat von zwei Gütern in 
Loch 5) und Hergetstetten, welche drei Talente Einkünfte eintrugen, aber erst 
nach dem Tode Beider sollte das Kloster in den vollen Besitz derselben gelangen, 
und die Einkünfte sollen zum besseren Unterhalte der Mönche an bestimmten 
Tagen verwendet werden. Es hingen ihre Siegel an diese eigentlich vom Abte 
Rapoto ausgestellte Urkunde: Ulrich von Kapellen, der Abt selbst und Heinrich 
Jesnitzer 6). 
1293, am 15. December, vermachte Eberhard, genannt der Gärtner, dem Abte 
Rapoto und dem Kloster sein Haus und den Weingarten dabei in Krems vor dem 
Thore, welche dasselbe nach seinem und seiner Hausfrau Tode erhalten sollte 7). 
1294 bestätigte Herzog Otto von Baiern das von seinem Vater Heinrich, dem 
Kloster Baumgartenberg verliehene Privilegium wegen mauthfreier Durchführung 
des Salzes durch Baiern 8). In eben diesem Jahre stiftete Heinrich von Oedt einen 
1) Lichnowsky's Geschichte des Hauses Habsburg. Bd. I, Regest. 432. Wien 
den 23.-Mai; k. k. geh. Archiv. 
2) Kurz. Bd. III, S. 429, nur angeführt. Datum in Mauthausen 1280. In vigi¬ 
lia Pasce. 
3) Aus dem Copialbuche. Acta sunt hec anno 1281. Putzing ist Pitzing in der 
Pfarre Baumgartenberg. 
4) Kurz. Bd. III, S. 429, nur angeführt. Datum Wels 1284. 
5) Loch ist wahrscheinlich Lac h in der Pfarre Saxen, wo es auch in einer 
Urkunde von 1370 ausdrücklich erwähnt wird. H e rg e ts tet te n ist unbekannt. 
6) Aus dem Copialbuche. Actum 1288. In vigilia nativitatis beate Marie vir- 
ginis. Die Jesnitzer waren auch im Machlande ansässig; aber die Ortschaft Jessnitz 
ist bei Scheibbs im V. O. W. W. 
7) L. c., 1293. 18. Cal. Januarii. 
8) Kurz. Bd. III, S. 429, 430 im Auszüge. Datum et renovatum apud Lands- 
hutta 1294.
	        
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