Volltext: Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im Lande ob der Enns

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Gewalttätigkeiten ausgerichtet zu haben; daher brachte der Abt Heinrich bei 
dem Bischöfe Berthold von Passau neuerdings die Klage vor und dieser schrieb 
an C. (Conrad?) von Altenberch 1), an Ulrich und Piligrim die Brüder von Ka¬ 
pellen, dass sie sich bemühen sollten, die Zehente des Stiftes, besonders gegen 
die Anmassungen und Räubereien eines Ritters genannt C. (Conrad ?) der Hau¬ 
ser2), zu beschützen s). Ein zweites Schreiben erliess der Bischof an Otto von 
Pertoldsdorf 4), welcher ebenfalls sich widerrechtlich das Zehentrecht auf den 
Feldern des Klosters anmasste, ermahnte ihn davon abzustehen, sonst würde er 
ihm den Genuss der heiligen Sacramente und einst das kirchliche Begräbniss 
verweigern 5). 
Endlich gegen Ende des Jahres 1251 ward Ottokar Markgraf von Mähren, 
Herzog von Österreich , und mehr Ruhe und Ordnung traten nun im Lande ein. 
Vielleicht seine erste Urkunde als solcher, stellte er an das Kloster Baum¬ 
gartenberg aus (wenn anders das Datum derselben, 16. November 1251, richtig 
ist). Er nimmt das Stift in seinen Schutz und besorgt die Yogtei darüber nach 
Vorschrift des Cistercienser-Ordens , Keiner solle das Kloster in dieser Bezie¬ 
hung belästigen. Die Mitglieder desselben sollen auch frei sein von den allge¬ 
meinen und Privat-Gerichtsversammlungen, aber freiwillig können sie dazu kom¬ 
men ; auch habe kein Richter bei ihnen etwas zu thun, ausgenommen in den 
bestimmten Fällen, da müssen die Verbrecher dem ordentlichen Richter ausge¬ 
liefert werden. Auch erlaubte er ihnen ein Talent Salz grösseren Gebindes 
mauthfrei in ihr Kloster zu führen 6). Der Abt Heinrich wurde im Jahre 1252 als 
solcher nach Heiligenkreuz berufen, wo er auch im Rufe der Heiligkeit und der 
Wunderkraft starb. Aber zu Baumgartenberg erhielt nach 1252, Johann!, 
diese Würde, welcher in einer Urkunde Ottokars, Herzog von Osterreich, 
vom 28. November dieses Jahres, für das Kloster Wilhering schon als Zeuge 
erscheint 7). 
1257 am 4. März bestätigte der Papst Alexander ÏV. dem Kloster Baumgar¬ 
tenberg, auf dessen Bitten, die Verwandlung der Zehenten oder Meierhöfe in Go- 
zolding, Modenstorf und Teimnich in Mansus, wie es schon die Bischöfe Ulrich, 
1) Am Fusse der Kirche von Altenberg (zwei Stunden von Linz im unteren 
Mühlkreise) sieht man noch einige Ruinen einer Burg; da war wohl der Sitz der 
Familie von Altenberg, 
2) Schloss Haus bei Wartberg war der Sitz derselben. 
3) Kurz's Beiträge. Bd. III, S. 425. Ex autographo. Ohne Datum. 
4) Wahrscheinlich das jetzige Gross-Bertholds im V. O. M. B., nahe dem 
Mühlkreise. 
5) Kurz, 1. c., S. 425. Ex autographo. Ohne Datum. Berthold, Bischof von 
1250 bis 1254. Dieses Schreiben erliess er wahrscheinlich im Anlange des 
Jahres 1251. 
6) Kurz, 1. c., Bd. Ill, S. 426, Nr. XVI. Datum anno 1251. XVI. Cal. Decemb. 
Sine loco. Diese Urkunde ist aber nur eingeschaltet in einer andern der Herzoge 
Albrecht und Leopold von Österreich ; datum Vienne VII. Id. mensis Augusti 
(7. August) 1366, aus welcher auch hier die erstere genommen ist. 
7) Geschichte des Stiftes Wilhering von Stülz. S. 526.
	        
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