Volltext: Album

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Und wie sie rings umschwebt der Glanz 
Da schwanden ihr die Sinne ganz; — 
Sie wachte auf, — sie war allein, 
Im Schlaf noch lag lieb Brüderlein, 
Doch Brüderlein, das rührt sich nicht, 
Gar bleich war Schläf' und Angesicht, 
Da ward dem Mädchen Plötzlich bang, 
So daß sie schwer nach Athem rang, 
Sie nahm das Brüderlein am Arm 
Und hüllt es in ihr Tüchlein warm, 
Doch Brüderlein blieb kalt und todt, 
Nicht litt es ferner bitt're Noth, 
Sie jammert nun, daß Gott erbarm', 
O schenk' ihr Ruh', — sieh' ihren Harm! 
Es kamen fremde Leut' herbei, 
Sie thaten dies und mancherlei, 
Sie legten auch iu's Grab hinein 
Zum ew'gen Schlaf klein Brüderlein, 
Die Erd' flog kollernd auf den Sarg, 
Das drang dem Schwesterlein durch's Mark, 
„Lieb Mütterlein, lieb Brüderlein, 
O laßt mich nicht verlassen sein, 
O nehmt mich auf in euren Schoß, 
Ich bin ja aller Hilfe bloß!"
	        
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