Volltext: Geschichte des Pfarr- und Wallfahrts-Ortes Adlwang

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kayserliche Armee unter Grafen Bu quo i in Ungarn wider 
den Betlem Gabor Loß ginge, und General Buquoi 
nach Herrlichen Siegen endlich in der unglückhafften Be— 
lagerung Neuhäuß!l den 10. Juli 1621, umgekommen, 
geriethe obgedachter Herr von Ruland auf das neue in 
höchste Leibs und gesängnußgefahren. Aber durch erneuertes 
Gelübd nacher Maria Adlwang ist er abermal wider 
alles Verhoffen des Feinds Händen entkommen und nach— 
gehends wegen seiner treu gelaisteten kriegsdiensten Com— 
mendant der koniglichen Hauptfestung Wittingau in 
Böheim verordnet worden, allwo er den 25. Juli 1628 in 
Goit seelig entschlaffen. Sein geistlicher Herr Bruder aber 
legte anstatt seiner das gelübd allhier ab, neben einer grossen 
gemahlten Tafel, so die obgemeldete Pragerschlacht und Be— 
lagerung Neuhäußl dargestellet.“ 
Bie Berichie von älteren wunderbaren Rettungen und 
Heilungen müssen in der Zeit der protestantischen Unruhen 
und Stürme in Oberösterreich sämmtlich verloren gegangen 
oder absichtlich vernichtet worden sein. Desto mehr weiß die 
angezogene Handschrift aus dem 17. und 18. Jahrhundert 
zu erzühlen. Es lässt sich denken, dass hiedurch das Ver— 
lrauen und die Verehrung des katholischen Volkes zur Mutter 
Gottes von Adlwang von Jahr zu Jahr zunahm und die 
Opfergaben sich mehrten. Es konnte darum der Kirche nicht 
so überaus schwer werden, eine neue Orgel auzzustellen 
(1668), welche der Orgelbauer Jakob Putz zu Gleink an— 
gefertigt hatie, und den Thurm, in welchen (1669) der 
Blitz eingeschlagen hatte, zunächst auszubessern, dann 
aber (1673) mit 3 neuen Glocken zu versehen, die zusammen 
1740 Pfund wogen und von Hans Rohrer in Linz 
gegossen worden waren. Sie kosteten 598 fl. 1 Schilling 
34 Pfennige. Auch ward eine Uhrtafel angebracht und 
zu dem Zwecke die Thurmuhr mit Zeigerrad und Uhrzeigern 
versehen, („dann die Ühr sonsten Niemals kaine Uhrtafl oder 
Zaiger gehabt“). Diese Arbeit besorgte M. Thomas Frey, 
Uhrmacher zu Steyr. Endlich wurde der Thurm mit einer 
neuen Kuppel versehen (1673) durch den Klampferer 
Simon Knall zu Steyr, welcher die Kuppel eindeckte, 
während der Schmied zu Kremsmünster das Thurmkreu;
	        
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