Volltext: Wolfsegg

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begraben liegen". In diesen Jahren wurden in Wolfsegg 
62 Muser niedergebrannt, wovon nur mehr 32 bis zum 
Jahre 1631 aufgebaut wurden. Kaum waren die Wunden 
dieses Unglücksjahres 1626 vernarbt, als der protestantische 
Prediger Jakob Greimbl 1632 die leichtgläubigen Land- 
leute neuerdings gegen Religion und Kaiser aufzuwiegeln 
begann. Dieser Mann war eigentlich nichts anderes als 
der Sendling des protestantischen Schwedenkönigs Gustav 
Adolph, welcher Europa der neuen Lehre zuführen wollte. 
Bold hatte Greimbl einen ordentlichen Haufen Bauern 
um sich, was umso leichter ging, da ein ordentliches Mili¬ 
tär nicht anwesend war. Verhandlungen scheiterten und 
etwa 6000 Bauern eroberten Peurbach. Morde, Mißhand- 
lungen und andere Schreckensszenen veranlagten mehrere 
Pfleger und Pfarrer zur Flucht, wodurch die Unordnung 
noch mehr vergrößert wurde. Der treu gebliebene Traun- 
kreis wurde unter die Massen gerufen und der erste Er- 
folg war das Zurückdrängen der Empörer gegen die Wei- 
berau. Von hier aus zogen sie unter Morden und Brennen 
gegen Lambach, das sie am 19. August mit 1600 Mann 
eroberten. Neue Verhandlungen hatten Erfolg, so daß am 
23. August die Bauern von 25 Pfarren, darunter Wolfs- 
egg, gegen Ausstellung eines Schutzbriefes, die Waffen 
niederlegten. Ein paar Tage später gelang es aber obge- 
nanntem Prediger Greimbl, die Bauern neuerdings zu 
gewinnen und ein Bauernlager auf der Weiserheide auf- 
zuschlagen. Die Sturmglocken heulten durch den Hausruck 
und, auf Schwedenhilfe hoffend, machte der Aufstand 
reißende Fortschritte. Franz Christoph, Graf von Kheven- 
hiller, begann aber Unterhandlungen mit solcher Klugheit 
und solchem Geschick, daß die Empörer Lambach verließen 
und wenigstens nach außen allgemeine Ruhe eintrat. Bald 
aber brach das Feuer des Aufruhres wieder in hellen 
Flammen aus. In zwei Haufen geteilt, wovon der eine 
gegen Aschach und Efserding zog, besetzte der zweite den 
Markt und das Schloß Wolfseck und bedrohte Vöcklabruck. 
welches am 7. September auch erobert wurde. Greimbl 
war an «der Spitze der Rebellen, diese anfeuernd. Von 
* Vöcklabruck aus gab es dann wieder Mord, Brand und 
Plünderung. Inzwischen hatten sich die kaiserlichen Trup- 
pen bei Wels und Efferding gesammelt. Khevenhiller kam 
von Salzburg her, sammelte aus 19 Pfarreien Leute und 
besetzte mit 4060 Mann die Stadt Vöcklabruck, Zugleich 
rückten die Truppen von Wels aus gegen Lambach vor 
und vertrieben die Aufständischen, deren sehr viele in den 
Fluten der Traun „ersäufen mußten". Am 18. September
	        
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