Volltext: Wolfsegg

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Scharen, die 8000 Mann stark, elf Monate lang das Land 
besetzt hielten. Auch Wolfsegg hat mit diesen Freischärlern 
Bekanntschaft gemacht. 1625 kam der Bauernaufstand, 
dessen blutiger Ausgang auf dem Haushamerfelde bei 
Vöcklamarkt allgemein bekannt ist. Auch der Bauernauf- 
stand 1626 schrieb blutige Zeichen an den Wolfseggerber.g. 
„Vöcklabruck, Schwan?nstadt und alle übrigen Märkte 
und Schlösser in derselben Gegend wurden von den 
Bauern eingenommen". „Manche Orte plünderten sie." 
„Vor allem mußte jeder Hausbesitzer einen Mann stellen, 
oder selbst ins Lager der Bauern ziehen." Bei Haag war 
ein großes Bauernlager, 8000 Mann, aufgeschlagen lWei- 
berau). Die Umgebung wurde jämmerlich gebrandschatzt. 
Darunter auch Wolfsegg. Endlich im September sollten 
die Bauern des Hausruckkreises alle Waffen nach Wels 
abliefern. Der Aufstand schien erloschen. Da fielen bayri- 
sche Truppen ins Land ein, holten sich aber samt ihrem 
Herzog Adolph von Holstein, an der Donau eine gräßliche 
Niederlage. Die ganze Bagage der Bayern fiel in die 
Hände der Bauern und der Herzog mußte — im Hemde 
fliehen. Nun kam eine Strafexpedition unter Timan Frey- 
Herrn von L'ind'lo. Dieser Kommandant rückte mit 6000 
Mann geä>en das Bauernlager bei Geyersberg heran. Die 
Bauern wurden zurückgedrängt un!d mußten einige feste 
Plätze preisgeben. Hitzig folgten die Bayern nach, gerieten 
im großen Pramerwalde in einen Hinterhalt und wurden 
gänzlich geschlagen. Die ganze Bagage. Munition etz. war 
Beute der Bauern. Dieser Sieg entfachte abermals einen 
Aufruhr gegen die Herren und die Empörer zogen ihre 
Truppen mehr gegen die Donau zusammen. In dieser Zeit 
wurde Lambach belagert und größtenteils niedergebrannt. 
Nur im Hausruckkreise loderte dieser unselige Krieg, dem 
erst Heinrich Gottfried von Pappenheim durch seine Siege 
bei Eferding und Gmunden ein Ende machte. Inzwischen 
hatte Pappenheim den Bauern bei Vöcklabruck am 19. No- 
vember eine schwere Niederlage beigebracht. Am 30. No- 
vember 1626 aber lieferte er bei Wolfsegg den Bauern 
eine Schlacht, wobei diese „etliche Tausende Mann verlo¬ 
ren" und 7 Geschütze sowie zwe' ihrer Anführer als Ge¬ 
fangene zurücklassen mußten. Vöcklabruck war so mitge- 
nommen worden, daß nur mehr 16 Häuser stehen blieben. 
„In Wolfsegg aber wurden alle Däuser gevlündert und 
ruiniert, die Hälfte der bey ihren Häuser gebliebenen Bür¬ 
ger erschlagen." Das dürfte die Bauernschlacht bei Wolfs- 
egg gewesen sein, von der der Volksmund erzählt, daß ..die 
erschlagenen Bauern im Kienberghölzl und bei der Schanz
	        
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