Volltext: Wolfsegg

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„gan Wolfsegkh mit der Mesz. Davon haben sie dann mit- 
einander von der Georgikapelle ein Chendl Wein". 
„Am Pfingstmontag geht wieder der Kaplan mit der 
Mesz gan Wolfsegkh. Dort ist Amt und Predigt." Der 
Kaplan (von Atzbach) hat über Ottnang zu gehen und dort 
Messe zu lesen der Pfarrmenig (Gemeinde) daselbst und 
zu sehen, ob khein finb zu taufen, oder khein siechpot 
dahinkhemd. Darnach soll er nach Wolfsegkh gehen und 
dem Gesellen helfen, das Lobamt singen. Das gehört an 
dem Tag seinem Stand zue." Der Pfarrer hatte 32 Pfen¬ 
nige für das „Mal". 
Den dritten Tag vor St. Hippolit (13. Au¬ 
gust), geht „der Gefett von Ottnang mit der Garn- 
mesz gan Wolfsegkh", wohin auch der Kaplan 
von Atzbach kommt. Dort lesen beide Messe, wofür 
ein jeder ein Chendl Wein, der Gefell für die Predigt 
«noch extra ein paar Handschuh", der Pfarrer von Atzbach 
für das Mahl 32 Pfennige vom „Zechmaister der Görgen- 
kapelle" zu erhalten hat. 
Aus der Kirchenrechnung des Jahres 1587 erfahren 
wir, daß damals an den 'drei Jahrmärkten und an den 
drei Kirchtagen daselbst von Atzbach aus Amt und Predigt 
gehalten wurden. Um diese Zeit hielt auch der Vikar von 
Ottnang zwischen Weihnachten und Pfingsten Predigten, 
die mit dem ersten Sonntage nach Pfingsten geschloffen 
wurden. So ist es wahrscheinlich geblieben bis zum Ein- 
reißen des Luthertumes. Nach der Gegenreformation, etwa 
um 1624, scheinen genannte Wochenmessen wieder gehalten 
worden zu sein. Wenigstens ist im Jahre 1670 aufgezeichnet, 
daß der damalige Herrschaftsbesitzer, Joh. Bapt. Pflueggl 
zu Wolfsegg, gewisse Wochenmessen, die bisher von der 
Herrschaft bezahlt worden, aus dem Kircheneinkommen 
lesen lassen wollte. Pfarrer Valtasar Gleißer zu Atzbach 
veranlagte hierüber eine Kommission, welche entschied: 
Wenn sich diese Messen als Stiftmesien erweisen, und die 
Kapitalien noch vorhanden find, so sollen sie aus dem Kir- 
chenvermögen, wenn nicht, von der Herrschaft bezahlt wer- 
den. Seit damals war keine Rede mehr von diesen Wochen- 
messen und war nur sechsmal des Jahres ordentlicher 
Gottesdienst zu Wolfsegg. Nämlich: Ostermontag, Georgi- 
tag, Pfingstmontag. St. Johann der Täufer, St. Hippolit 
und St. Martin. Außerdem hatten aber die Woffsegger 
Zuweilen Hochzeiten und außerordentliche Gottesdienste, 
z. B. am Unschuldigen Kindltag, Hl. Dreikönigtag und 
dergleichen, wie die Marktrechnungen ausweisen.
	        
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