Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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gen in dem Anblicke der reichen Mannigfaltigkeit, wie Acker¬ 
boden, Wiesen und Wälder im reizendsten Farbennnterschiede 
zusammengrenzen, besäet mit zahlreichen niedlichen Weilern, 
Häuschen und Hätten, durchschnitten von mancherlei Gewässer. 
— Von hier führt der Weg durch den Wald, nur einmal 
eine lichtere Aussicht gewährend, bis zum 
Hochgeschirr, 
wo ein aus rohen Stämmen erbautes offenes Lusthänschen 
(leider nur mit Baumrinde eiiigedeckt) au einem so lohnenden 
und urplötzlich hervortretenden Punkte erbaut ist, daß man 
ganz überrascht wird von dieser hohen Romantik des Bildes. 
Hier ist das Plätzchen, wo Weißeubach's Worte: 
„Hier stand Mutter Natur, als sie schaffend schritt durch die Räume, 
Still, von der Lust an sich selbst überwältigt, gebannt," 
unwillkürlich Leben und Deutung gewinnen und unabweisbar 
vor die entzückte Seele treten. — Im Hintergründe der Dach¬ 
stein mit seinem mächtigen Karls-Eisselde und manch einem 
Ausläufer des großen Gebirgsstockes, im Mittelgrunde tief 
drunten der südliche Theil (etwa ein Drittel) des Traunsees, 
mit einem malerischen Blicke in das Thal von Ebenste, rechts 
davon das liebliche Traunkirchen mit seinen Umgebungen voll 
Reiz und Leben, noch weiter gegen den Vcrdergrund, diesem 
entzückend schönen Punkte gerade gegenüber, der Traunstein 
mit seinen zerklüfteten steilen Klippeuwäuden und einigen Aus¬ 
läufern am See, auf deren einem (einem unzugänglichen. Fel¬ 
sen von nicht bedeutender Höhe) ein Pärchen Seeadler ihren 
Horst haben. Durch gute Fernröhre lassen sich diese Riesen- 
vögcl von hier aus in all ihren Bewegungen belauschen. — 
Weiter gegen links zu erscheinen in diesem Bilde der Katzcn- 
stcin und Schrattenstein, noch weiter links das Steineck. 
Wenn die Fernsicht rein ist, zeigt ein gutes Fernrohr 
das Karls-Eisfeld von hier aus mit so überraschender Deut¬ 
lichkeit, daß man glauben möchte, der Schall der Mcnschcn- 
stimme müsse hinüber dringen können auf jene muldenförmige 
Wüstenei von Eismassen. — Südwestlich abwärts, etwa 300 
Schritte unterhalb des Lusthauses sprudelt eine Quelle mit 
trefflichem, eisig kaltem Wasser. — Den ganzen Weg von 
Gmunden bis hieher kann man, Aufenthalt ungerechnet, in 
kV- Stunden zurücklegen.