Volltext: Gmunden und seine Umgebungen

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Schreibverseheil muß diese Jahreszahl 1177 schon darum 
sein, weil sich Herzog Leopold, welchem die Steyermark erst 
nach dem Tode Ottokars im Jahre 1192 als Vermächtniß 
zufiel, in dem Jahre 1177 unmöglich schon einen „Herzog 
von Steuermark" hätte nennen können. — Wenn wir aber 
gleichwohl vie Aechlheit dieser vergilbten Pergamente von Leo¬ 
pold dem Tugendhasten unangefochten belassen, so erhellt 
daraus doch nur so viel, daß die Salinen zu Ischl und 
Aussee im zwölften Jahrhunderte schon bestanden haben müs¬ 
sen, und immer noch bleibt unö der Zeitpunkt unbekannt, wo 
die erste Anfbcnützung dieser Salzreichthümer ihren 
Ausgangspunkt gefunden habe. — Um das Jahr 1311 scheint 
ein ordentlicher Betrieb des Hallstädter Salzbergwerkes in An¬ 
griff genommen worden zu sein, wozu die Kaiserin Elisabeth 
die bcnöthigten Summen bewilligte. — Kurz vor ihrem Tode 
machte Elisabeth noch sehr beträchtliche Schenkungen von dem 
Hallstädtcr Salze säst an alle Klöster und Spitäler des Lan¬ 
des. — Ob diese Kaiserin den Betrieb deö Bergbaues auf 
jenem Punkte wieder beginnen ließ, welchen ihr Genial Al¬ 
brecht vorher hiezu ausersehen und versuchsweise eingebaut 
hatte, oder ob auf ihren Befehl in der Nähe des ersten Ver- 
suchsbaues ein neuer Stollen eingetrieben wurde, ist aus den 
vorhandenen Urkunden mit Sicherheit nicht zu entnehmen. 
Von dieser Zeit an geschieht sowohl in Chroniken, als 
Urkunden, Erwähnung von den Salinen in Oesterreich, das 
Salz aber, wo irgend von demselben die Rede ist, wird im¬ 
mer nur als „Salz von Gmunden" aufgeführt, wahrscheinlich 
darum, weil alles dort erzeugte Salz in die Hauptmagazine 
zu Gmunden verführt und erst von hier ab an die gewöhn¬ 
lichen Consumcnten abgegeben und verfrachtet wurde. — Die 
damaligen Regenten von Oesterreich zogen aus den Salinen 
im Salzkammergute lange nicht den Vortheil, der sich ihnen 
darbot. Nicht nur, daß das berg- und hüttenmännische 
Gebaren, dem damaligen Standpunkte der Wissenschaften an¬ 
gemessen, noch beinahe ein empirisches Verfahren war, welches, 
ungeändert fortgeführt, die vollkommene, ökonomische Ausbeu¬ 
tung der unterirdischen Schätze gefährdet haben würde — so 
muß es noch auffallender sein, wenn wir aus den Urkunden 
ersehen, daß cö bis zum Ende dcS fünfzehnten Jahrhunderts 
Ausländern ungehindert gestattet war, ihr Salz nach Oester-
	        
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