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digre der Abt einen eben so langwierigen als verdrießli
chen Streit/ welchen schon seine Vorgeher mit den Besitzern
derHerschaftScharnstein/ den mächtigen Herren von Polhaim
wegen der Lauchwat (Laichwart) in dem/ dem Stifte schon von
den frühesten Zeiten einverleibten Alben-See/ führten. Gegen
Bezahlung von 4.4 Pfunde Wienerpfenningen ward ihm mit
telst zweyfacher Urkunde/ sowohl von den ältern Gebrüdern/
Wichard/ Ortolf/ Heinrich/ Philipp und Albero, als von des
letzteren Söhnen Wichart/ Konrad/ Albero und Reinbert
(fratres de Polhaim) jenes streitige Recht völlig abgetreten/
und überdies; auch der den dortigen Fischern nöthige Holzbe
darf für immer zugesichert. Im nächstfolgenden Jahre über
gab Tuta/ die Tochter eines Edlen Rufi und Gemahlinn eines
Theodorichs von Ebelsberg dem Kloster mit Bewilligung ihrer
Lehensherren Heinrich und Otto von Lonstorf zu ihrer Seelen
ruhe einen dienstbaren Hof zu Ober-Waidach. Im Jahre 4.289
wurden dem Krankenhause der Brüder bey der Zusammen
kunft mehrerer Edlen zu Kremsmünster einige nicht unbeträcht
liche Güter zu Theil. Die Geber waren ein Edler Heinrich
mir dem Beynahmen Sunel/ seine Söhne Otto von Hohen
berg undHeinrich/ genannt das Feuer (ignis) und deren Schwa
ger Bernhard von Achleiten. Der Schenkbrief ward unter
dem Siegel Johanns von Rohr/ des gemeinschaftlichen Schieds-
mannes gefertigt/ und von vielen edlen Zeugen unterschrie-'
den. Im Jahre 4.294. ging ein Edler Ulrich von Waiden-
holz mit unserm Abte einen Tauschvertrag ein/ welchem zu
Folge das Stift ihm einen HofReur oder Roith gegen Ueber-
gabe seines freyen Stammgutes Aigen am Bühel/ und einige
ihm lehensweise zustehenden Gerechtsamen (Veris) im Dorfe
Buchkirchen abtrat. Die hierüber bestehende älteste deutsche
Urkunde ward von dem Oberlehensherrn Heinrich von Schaum-
burg gesiegelt/ und von vielen adeligen Zeugen bekräftiget,
Im nähmlichen Jahre gestattete Bischof Bernhard zu Paffau
auf Bitte des Abtes/ die der vielen dort befindlichen Stifts-
gürer wegen wichtige Pfarre Buchkirchen durch Klosterbrüder zu
verwalten/ wogegen aber die bisher von Mönchen verwaltete