Volltext: Historische und topographische Darstellung von dem Stifte Kremsmünster [10,2] ([10] = Abth. 3 ; Bd. 2 ; / 1830)

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lich des Kirchengesanges ein so großer Unterschied/ daß hiesige 
Mönche das Gesuch stellten/ sie bey ihrer herkömmlichen 
Sangweise bestehen zu lassen/ und nicht zur beschwerlichen 
Erlernung einer neuen anzuhalten (siehe Epistl. .Eberhard! 
Arcliiepis. Salisb. ap. Hansitz. Tom. I. p. 318). Erst im 
13. Jahrhunderte ward der deutsche Kirchengesang zur grö 
ßeren Vollständigkeit und Allgemeinheit dadurch befördert / 
daß nicht nur viele Klöster in Schwaben/ Bayern und Oester 
reich gemeinschaftliche Lehrer desselben (Cantores) bestellte«/ 
sondern auch mehrere Domstifte (siehe Hübner Beschreibung 
von Salzburg II. Thl. p. 192) Hinfür eine eigene Amtsstelle 
begründete«/ und selbst einige Bischöfe/ wie der unserm Abte 
gleichzeitige Bischof Heinrich II. von Regensburg ihren Dom- 
Clerus durch Mönche unterrichten ließen. (Siehe OcfeleScrpt. 
Rrum Boicz. Tom. I. p. 36). 
Die während der langen Amtführung dieses Abtes merk 
würdigsten Ereignisse des Stiftes sind der Zeitordnung nach 
kürzlich folgende: Im Jahre 1276 huldigte Abt Friedrich sei 
nem neuen Landesfürsten/ dem preiswürdigsten Kaiser Ru 
dolph von Habsburg/ und brachte im folgenden Jahre gleich 
den übrigen Ständen des Landes demselben die billige Gabe 
(tolerabile donarium) dar/ welcher er in seinem Kriege mit 
Ottokar/ der vermehrten Söldner und erschöpften Cassen we 
gen benöthiget war. Dagegen bestätigte ihm der Kaiser im 
Jahre 1279 zu Linz mittelst zweyer (4. November) gefertig 
ten Urkunden/ nicht nur die von Kaiser Friedrich II. wieder- 
höhlt zugesicherte Schirmvogt-Befreyung des Klosters/ sondern 
auch jene Vogtsrechte/ deren sich rücksichtlich .einzelner Stifts 
güter/ ein Heinrich von Gravenstein und Hernid von Orth v 
schon ehedem vor Herzog Friedrich II. feyerlich begeben hatte. 
Nebstdem erneuerte Rudolph dem Stifte die ältere Mauthbe- 
freyung seiner Victualien zu Wasser und zu Land/ und 
ertheilte hierüber dem Abte gleich folgenden Tages zu Linz 
einen an alle Beamten/ Richter und Zolleinnehmer durch 
Oesterreich und Steyermark (per Austriam, Styriam et 
Anasum) gerichteten .Freyheitsbrief. Im Jahre 1287 been-
	        
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