Volltext: Historische und topographische Darstellung von dem Stifte Kremsmünster [10,2] ([10] = Abth. 3 ; Bd. 2 ; / 1830)

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Umgänge mit Menschen aller Art, erwarben ihm sowohl die 
Liebe des Volkes als die Achtung der Großen - weßhalb er 
auch nach Erchamberts im Jahre 997 erfolgter Abdankung 
vom Herzoge Heinrich sehr feyerlich zu dessen Nachfolger be 
stellt, und von seinem ehemahligen Mit-Eollegen und nunmeh 
rigen Diözesän-Bischofe Christian von Passau zum Abte ein 
gesegnet war. In dieser Würde vergaß er nicht der freund 
schaftlichen Verbindung,, in welcher das so tief gesunkene 
Kremsmünster von jeher mit seinem geliebten Mutterstifte 
stand, sondern erbarmte sich vielmehr desselben, und verwen 
dete sich mit einem, von dem späteren verderblichen Egoismus 
der einzelnen Stifte sehr abstechenden Wohlwollen und einer- 
uneigennützigen Betriebsamkeit, bey dem Kaiser Heinrich und 
besagtem Bischöfe für die Wiederaufnahme desselben. Er war 
hierbey so glücklich, daß er noch im nähmlichen Jahre, in wel 
chem Heinrich seine Lieblingsstiftung, das Bisthum Bamberg, 
vollendete (1007)/ auch Kremsmünster zur vorigen Selbststän 
digkeit gelangte. Der erste Abt, welchen der fromme Fürst dem 
bereits über 100 Jahre verwaisten Stifte vorstellte, war nun 
eben jener wohlthätige Fürsprecher der heil. Gotthard '). 
VI. Gotthard. 
Mit welcher Sorgfalt Abt Gotthard, ob er schon seit dem 
Jahre 1001 auch die Aufsicht über die Abtey Tegernsee in 
Bayern (Xegurinuoi), und seit dem Jahre 1005 auch über 
Hirschfeld in Hessen (Hersefeld) auf sich genommen hatte, 
dem erneuerten Stifte vorstand, und mit welcher Liebe und 
Willfährigkeit ihm unsere Mönche entgegen kamen, bezeugt 
ein bey Mabillon (Analecta vet. fl. 435) aufbewahrtes 
Schreiben desselben an die Mönche von Tegernsee, in dem ein, 
für Gotthards wissenschaftliche Bildung bemerkenswerther Um- 1 
1) Halden Chronic. Niederaltaich, p. GO J. Bapt. Laclcner Mem. 
Altaich infr. p. i —8. Monumenla Boica Yolm. XI. p. 5.
	        
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