Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben III. Band [28] (III. Band / 1930)

III. 
Nachklänge 
aus 
Dietach. 
orgengeschäfte der Pfarrerköchin. 
Dö Köchin, dö greint alleweil: 
Ja, 's Kuchlmensch is gar so faul. 
Sie hat so viel Kreuz, und 
Sie hat so viel Plag, 
Sie muaß ja dös Mehrä alls selbn toan alltag. 
In alla Nrüah muaß 's ihr schau schrein: 
„Ja, Kathl, so hoatz äwal ein! 
Der ga z Ofa is nu eiskalt da bei mir. 
Was trappst denn so umä und geht nix hiefür?" 
Und bals äst in Zimma warm wird. 
Und daß sie's in Bött drinnät gspürt, 
Iaz draht sie si umi, steht nu nöt glei auf. 
Ja, iaz is 's erst guat und schön liegn nachher 
drauf: 
Da Käihl, der schreits wieda drauf: 
„Du hoatz' i dar Kuchl gschwind auf. 
Und richt' doh in Leuten eahr' Säursuppen In Zimmarl drinn schlaft d'Köchin fort, 
an, Und 's Mensch — aufn Schamerl sitzt dort — 
Du, aufbröckelt hast d'Schüssel eh göstern Dö reibt ön Kaffee heraust mit aller Gewalt, 
schau. Daß dort und da iabl a Kern abifallt. 
In Herrnan hast eh einghoazt schan? Ausn Bött hats in Kopf außa gstöckt: 
So reib ön Kaffee dort hidan, „Du hast'n geistlian Herrn schan aufgwöckt?" 
So geh schwindä wecker, a Wassä sötz zua, „I han eahm ä so," - sagts, „schan klopft 
Daryit i mitn Fruahstuct doh neamd säma in Kaplän, 
tua." Er hat an abscheulinga Rehrä aft tan." 
Und's Kuchlmensch tummelt si a, „Wia viel hats denn gschlagn? Schau 
Dö fallt i da Stubn auf und a. ämal —" 
Sie aeht schiar in Onnem fort allweil in „D'eiviertl auf Siebeni wirds bal!" 
Trapp, Iez stehts endling auf äh, sie gehr ins Auf- 
Nan, 's Mensch is, ös kennts ös, a gar wöcka, 
guatä Lapp. Den alten Herrn Mats ausn Bött auä- 
Und d'Köchin. dö draht si gögn d'Wändt, fchröcka. 
Däweil 's Mensch da umä so rennt, „Herr Pfarra," sagts, „Siebeni wirds schan. 
Daweil sie Kaffee reibt da in oaner Eil, So stengans auf, lögns iahna an. 
Da schlaft d'Köchin wiedar ä Stückerl da- Bei uns drunt gehts zua schan — Sö sollns 
weil. gar nöt moan', 
I woaß mä mehr vo lauta Arbeit nöt 
Da Knecht kimmt aft eina und d'Dirn, z'toan. 
Weil's ia n zu da Suppen hat gschriern; I Han heunt schon greint alleweil, 
Z'erst betens, aft sitzens zum Esten d'Haus- Dös Kuchlmensch is abä faul! 
teut, I han so viel Kreuz, Sö i han so viel Plag, 
Doh 's Kuchlmensch hat nu zum Essen koan I muaß ja das Mehra alls selm toan all- 
Zeit. tag!"
	        
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