Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

132 
— Dassel! woaß rttd eh — 
Dö Grobheit von Schwieger 
sohn tuat eahm wohl weh, 
Do nu weher tuats eahm 
— Dasselbe is gwiß — 
Däß dadä sein' Tochter 
Not freudenreich is; — — 
Do heunt hat si 's Weib um 
An vadern angnummä: 
Ihr Mann da, der geht i 
Dä Stubn ä so umer, 
Und schaffät den Alten 
Von Ofä gern wöggä; 
Gr schaut'n schan an, schiach, 
— Mä sollt si grad schröckä — 
Dä vader sitzt dä — ganz 
Derfrorn is er heunt —. 
Gs is eahm nöt guat recht, 
So viel, was mä scheint. — 
„Nan, wen dä nöt guat is, 
Der packt si ins Bött" — 
Ganz ohne Derbarmä 
A so hat er grödt. 
„So schrei nöt so hin," sagts, 
„Du plätzst'n ja an, 
Als wann's d' 'n wollst frösien!" 
Und iaz hat in Mann, 
Sein Äugn hat eahm gfungizt 
vor Gift und vor Gall, 
Sie greint nöbn ä vadern! 
Probiers nu ämal, 
So kimmt eahm d'tzand aus 
Nacher, däß d' oane kriagst, 
Däß d' gschwind drauf än Licht 
auf 
Den Äugn nimmer siagst; 
Dä vader geht eh glei — 
Ihr Mann hat si ghalten, 
Lr sagt — drobn in Hirn ä 
Tiafmächtige Falten —: 
„Weib, wann än der Handel 
Nöt zsammgeht in Haus, 
So laßt mä fein Gift nöt 
In oagnä Mann aus!" 
„Nöt aufglögt?" — sagt sie 
drauf — 
„Mir habn ja koan' Naot, 
Mir habn in Sögn Gottes 
wo's d' hinschaust nur grad." — 
„Dä Mann muaß si umschaun, 
Der hat Sorg und Rümmer, 
Derweil burscht sein Weib," 
sagt 
Lr, „mit än Buabn umer." — 
Und sie muaß öbn schaun iaz, 
Iaz kennt sie's erst recht, 
Lr hat in Verdacht auf 
Den nitneuä Unecht, 
Den sie da so schätzt, 
Is ä ganz frommer Boa, 
weitschüchtiger vöder 
Is 's äh nu däzua; — 
Der bleibt nöt bein Leuten 
Auf d'Nacht auf dä Benk, 
Lr sitzt gern zu ihr da 
3's Stübl d weng; 
Dä Mann is in Wirtshaus, 
Dä vader in Bött, 
Das Weib hat ja eh gar 
Neam, der mit ihr rödt —: 
„Du täst gern kuniern," sagts 
„Und machäst mi schlecht, 
Geh, schäm di vor'n Leuten, 
Dä nilneue Unecht, 
Ä ganz frummer Bua is 
Lr, gar nöt zum rödn, 
Nan, du in fein Alter 
Bist nöt so bräv gwön!" 
Lr sagt nixi drauf, ob 
Lr's glaubt oder nöt, 
Und wia aft ä Jähr! 
Nu überi geht, 
wird's richti zun taufä; — 
d'Leut moan' — dös wär fchen 
„Lr wöhrt si, er wird wol 
Uäm taufä mitgehn." —