Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

102 Die ausgeliehene Wirtschafterin. 
Wias d' Nachbärin Verdens als Mensch gnumma hat. 
Aba gsund is's und grühri und aufglögt und flink, 
2l d Aachbärin geints, sie geht auf an' Wink, 
Änd kann a was; nan, schauts, dö ganz erste Wochä, 
Sie muaß schan für d' Nachbarin bacha und kochä. 
Sie is nöt lang da gwön dein Nachbän da drent, 
So wird eahm, ön Franzl, schan anäs herent. 
Wia dö abä dreinschaut so liab und so frumm, 
Nan, derä schaust nix abä rund umädum. 
Änd wias um was z'leihä kimmt einä i s' Haus, 
Nan, da is dä FrLnzl da, er rennt glei aus, 
Änd gibt ihr ön Rechä und schauts ä so än, 
Nan, däh sies das erstemal glei kennt hat schan: 
Den hals schan bein Herzen. Änd ihr is ä gwön: 
21, is dös ä Bua, nan, i kann gar nöt rödn! 
Wiasn z'ruckbringt ön Rechä, wer nimmtn, wia er 
And schaut halt schan wiedä ä so auf sie her. 
Änd iatz in än Sunntä, da sitzt sie gern hint 
Heraust bei da Beinhütten, 2 ). kimmt er aft gschwind, 
Geht abä grei wiedä gern. Der tuat si hüaten, 
Ja, er tuat sein Muadä, dö tuat er so füllten?) 
Dä Badä, nan, der würd wohl wenigä sagn, 
Abä sie wurdn mit derä Betteldirn jagn. 
Os habn nöt viel grödt nu, als ös is wiadäwöllt. 
Dös hat er ihr do schan iatz alles väzöhlt, 
And da kanns nöt schlafä dö längst Zeit nöt drübä. 
Bon eh z'erst is's völli än Äbä und Äbä?) 
Voll Gspoah und voll aufglögten, iatz abä da, 
Iatz wirds völli woach und studiert si so a, 
And reimt ihrs nöt z'samm: ön Fählä mach i, 
Wö schaff ön nöt wög und nöt hoäm übäri? 
Aufn Sunntä, da sag i eahms: Geh nur glei fort, 
Änd wir er däherkimmt, sagts Wieda koan Wort. 
Sie schautn öbn an und is's nimmä in Stand, 
So sitzens halt wied.ä än Eichtp) beinand. 
Änd iatz is's erst gar aus, iatz wird d' Moarin krank, 
Iatz schickt ihr da d Nachbärin, bsinnt si nöt lang, 
Sie schickt ihr dös-Mensch umä, dö sollt iatz kochä. 
Sie kanns und sie wills graten iatz ä paar Wochä. 
Brinnrote gehts um i dä Kuchl, in Haus, 
*) im Vorjahre. 2 ) Vienenhütte. 3 ) fürchten. *) von sehr ausgeräumtem 
Wesen.- s) eine kleine Weile.