Volltext: Die Lebensgeschichte Franz Stelzhamers 2. Theil [30] (II. Theil / 1932)

Der Mundartdichter auf seinen triebigen Wanderungen. 
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Machts äzwir allweil und übrall, tanzt mitn Mensch an und 
gsxoaßelt — 
Gsxoaßelt und tanzt so lang, bis so oane vogasft in den Schlänkel; 
Denkts enk, und er not z'fäul, troat 'n Menschel glei 's heiraten 
an — ja! 
Soat abd: Weibsbild, woaßt was, wanns d' mi gern hast und liabst 
mi von Herzen, 
pack dein bosts Sächerl gschwind z'samm; denn heunt bo dä Rächt 
gehn mä hohlaus; 
Da, wann mä bleibn, laßt di dein vadä und mi 's Regäment not. 
Des dä not bang sein, i lad inä d' ssistoln und mein Bletzä is 
gschlisfen 
hä, und mein Stuarn, do schwarz, do rennt wia dä Sätän, wanns 
Sporn gsxürt. 
Lntä dä Bruck stehnt dö koasälign Leut — zun Räffn wirds ehzeit 
Räffäde Herrn wölln Faust habn, nan, und i bring ä zwoa mit- 
tragn. 
Dort bon Hag zwischen Zwölfe und Oans, da xäß i und beit där. 
Gsoat had 's Mensch nix dräf, not ä Stockwort äsn Bruadän sein'n 
Antrag; 
Abä — had ä vozöhlt — boad händt hads mä druckt und 'n Kopf hads 
Dnoagt, toifmächti dnoagt. — Is schan gnua, däß's 'n dnoagt had, 25 
schreit oanä, 
werdt's ös schan sehä, däß's kimmt! — Schau, stehts not schan 
dorten bon Hagzaun? 
wirds schan sän, soat dä Aehnl, säst drinn in dä Gschicht und von 
Trunk hoaß. — 
Und aft, Oödä, schau hi, schau, siagst wir ä Reidä dähersprengt! 
Manschein, schein! Manschein, schein! däß's änandä däblickän und 
kennnän! 
Siagst, wia st 's Roß bämt — ha, Räxpl, ha! — und siagst äs, 30 
wias glangän! 
hupps! — hads schan obn, und fluggs wia dä Sturmwind sausts 
iazt von dannä! 
In dä oan'n händt 's Mensch und d' pistoln, in där oan'n Zäm 
und Säbel — 
Lusti is's anz'schaun, wanns glei ä himmelweit gfählt is und 
weidä — 
Manschein, västöck di ins Gwölck iatz, däß mä nix Hern kann, was 
huafschlag) 
14. troat, trägt. — 18. Des, darf; Bletzä, Säbel. — 19. Stuarn, Stute. — 22. beit, 
warte. — 23. not a Stockwort, nicht das geringste Wort. — 25. Dnoagt, geneigt; 
loifmächti, sehr tief. - 26. Hagzaun, Gehegzaun. — 27. sän, sein. — 29. Manschein, schein, 
Mondlicht, leuchte. — 30. bämt, bäumt; glangän, wie sie nacheinander langen (greifen) 
mit den Händen. — 32. Zäm, Zaum, Zügel. — 33. gfählt, gefehlt. 
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