Volltext: Die Lebensgeschichte Franz Stelzhamers 2. Theil [30] (II. Theil / 1932)

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Aufbau. 
2. Der Ahnenkult war ihm heilig; vom Hausstamm aus die 
engere und weitere Heimat und darüber hinaus sein geliebtes 
deutsches Volk stand im Brennpunkte seines Lebens und Schaffens. 
Sein ganzes Wesen und damit seine Dichtung wurzelt in der Häus 
lichkeit, in der Familie, also in der Grundfeste unseres sozialen 
Gemeinwesens, das sie durchblutet mit seiner überragenden 
Herzenskraft und mit seinem Seherblicke hinanleitet aus den Niede 
rungen des auf- und abwogenden Alltags zum Lichte wahrer Er 
kenntnis aller Naturverbundenheit, zur geläuterten Menschlichkeit: 
„Mei Hand drauf, daß 's wahr is, mit Freuden schlag i ein, däß 
i niamals nix vorstelln, nix wern will und fein; aber wissen und 
kennä, seha und Hern mecht i alls — und ä Mensch wär i gern, 
ä rechter Mensch!" — um dergestalt ein Führer zu sein seinem 
Heimatvolk an der Hand seines eigenen Lebenskampfes an der Seite 
der „Frau Not". 
5. Daß dieses sein und Seinesgleichen Erbe fortlebe in der Volks 
seele, immer tiefer eindringe, alle volkskreise umschlinge, das ist Zweck 
und Ziel des Sammelwerkes „Aus dä Hoamät", auch herausgewachsen 
aus der Häuslichkeit. Ihr nun zuzuführen samt den vorfahren 
das jüngste Hoamätkind „Die Lebensgeschichte Franz Stelzhamers", 
dazu ist bestimmt das anhangsweise Spiel „Franz Stelzhamer unser 
Heimatführer", das uns heute vereinigt. 
4. Bild: Der fahrende Sänger. 
Vollgesang (Seite 5 des Spieles). 
2. Stelzhamer kommt gegen Schluß aus dem Zuschauerraum heran; 
bewillkommt mit „Grüaß Gott" und Händedruck, gibt er kund seine Freude 
über diese Veranstaltung (Heimgarten) und beginnt (aus Band 8): „bleib' 
— so hoaßts in dä Schrift — im Land und nähre dich redlich — nä und 
mir Ham uns den Sprüh gwalti zu Gmüat gfaßt und ghaltn! Innviertl 
hoaßt dä Stri, und än ehrlicher Innviertler bin i. Oanä wia allsand 
sänd: Frisch und ä weng Habaus! Hau, dä Deamant — wißts eh — 
wachst z'toifst int, in dä Stoangruabn, nöt äf dä Hopfästang oder äm 
Tannabäm obn. Ugfähr ämal äf ä Scheibn oder Rennäts — oder sunst 
was — kimm i äh gern grennt. Mannä aft wißts, was 's mä täts? 
Dankts mä laut, wiar i Enk grüaß und druckts mä d' Hand, wiar is Enk 
druck, griefeln und zimperli toan, roat i für wenga als nix. Guckts, 
-ehts mäs zuabringts, in Kruag und täts mi nöt fockä mit Noagln, denn 
ä ehrsamä Mensch federt än ehrsamä Trunk. Ruckts ä weng zfamm und 
machts Späzi, wer woaß 's — i mecht müad sän von Roasn! So, schen 
Dank Mannä — so! Na, und aft gehts schan dähi." 
(Mit einer frischen Halbe von der Kellnerin, die ihm schon wohl 
gefällt, bringt er's den Spielleuten, und der Aufwiegler bringt ihms ent 
gegen, bleibt mit dem männlichen Teile beim Tisch, und rechts daran am 
zweiten Tische setzt sich der weibliche Teil — ohne die Kellnerin, die sich 
geschäftig macht.)
	        
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