Volltext: Die Lebensgeschichte Franz Stelzhamers 2. Theil [30] (II. Theil / 1932)

180 
Die Lebensgeschichte Franz Stelzhamers. 
därs hi, wendt därs he, äzwanns waiß 
und was wär, und aft höbts dar an von 
iehm selm, kains waiß — zwo? iebelmol 
s' Lochär und 's wain'n. Fraist äs, 
warum? vozoiths s' Mäulerl so rär, 
äzwanns spotten wollt dainä, mir fragn 
not viel darnach, anderna awä — hau, 
siegst! — 
Der Band enthält u. a. weiters: 
„'s Muadästübl", „Dätzeld", „Däpikan" 
und fand allseits Lieb', Freude und An 
erkennung. 
Im eingehenden Frühjahr *842 hatte 
sein Sang ein bildsauberes Weibchen an 
gelockt, Anna Barbara Reis, geb. s Z. Fe 
bruar \8\8, und nun hieß es als Zugvogel auch sorgen für „Rest und 
den kommenden Morgen in seiner zweiten Wanderperiode \ 8 >2—*856", 
seiner triebigsten Schaffenszeit, wie sich diese abgespielt, zeigt aus 
der herzpackende Briefwechsel mit ihr, seinem nachmaligen „lieben 
Weibe". (Band 27, Seite 24.) Ueber ihre persönlichen Verhältnisse 
liegen nur Andeutungen im Briefwechsel vor. Ihre Mutter und 
eine Schwester scheinen sich um sie wenig gekümmert zu haben, 
dafür ehrt sie umso inniger das Andenken an ihren vielgeliebten 
Vater Adalbert Reis — gewesenen Schuhmachers und Bürgers in 
Iesinitz im Saazerkreise — laut ihrer Trauungsdaten beim St. Josef- 
pfarramt in Linz. Die Requisition an das Pfarramt Iesinitz blieb 
unbeantwortet. Bis zu ihrer Verehelichung lebte sie in der Nähe 
des heutigen Westbahnhofes in Wien, „Braunhirschengrund", zurück 
gezogen von ihrer Näharbeit und seinen monatlichen Beiträgen von 
rund fünf fl. Und über alles seelische und leibliche Leid hinweg 
schlagen und jagen ihre wahrhaft kindlichen Kerzen einander zu in 
unwiderstehlicher Sehnsucht: „Mein liebes Weib —mein lieber Mann!" 
„Schon Nettchen ist so nett, schön Nettchen ist so schön, wenn 
sie vor mir steht, wenn sie vorüber geht: Ich möcht vor Lieb vergehn!" 
von Wien aus tritt er seine Vortragswanderschaft an, aus 
gedehnt über Salzburg bis nach München; hat sich — wie er noch 
im folgenden Jahre schrieb — „Sein Herz blutend von dem ihrigen 
losgerissen". Der Briefwechsel setzt ein mit seinem Briefe, dd. Enns, 
j 8. September *842 und schließt ab mit dem I40ten aus Ischl dd. 
6. Oktober *855. Ihr letzter ](25ter Brief, dd. Salzburg, 4. Oktober 
1855. — 
Die wechselseitige getreue Offenbarung ihres Seelenlebens 
— heraus aus der vollen Tiefe mit den individuellen Eigenheiten
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.