Volltext: Bilder aus dem Volksleben des Mühlviertels [24]

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Beiträge zur b ographischen Skizze. 
Das Werk „Der oberösterreichische Bauernkriag" ist danach 
angelegt, die Denkfähigen zur Besinnung zu bringen. Lin politisches 
Moment kann ich schon gar nicht herausfinden, es wäre denn, daß 
man Volksrechte nicht mehr betonen dürste. 
Ich stelle mir die Kultur-Entwicklung der Menschheit wie eine 
Lokomotive vor, die nicht bloß Heizer, sondern auch Bremser 
bedarf. Erstere besorgen den „Fortschritt", letztere verhüten die „Ent 
gleisung". wie nun, wenn Heizer und Bremser sich in den Maaren 
liegen? wird nicht das Vehikel, wenn der Heizer am Boden liegt, 
stillstehen müssen oder, wenn der Bremser überwältigt wird, durch 
gehen? Der Konservatismus hat ebensoviel Berechtigung wie der 
Liberalismus und beide sollten sich gegenseitig wohl kontrollieren, 
aber auch ergänzen und schätzen. Dann wäre politisch Lied kein 
leidig Lied. 
Das wäre nach meinem Dafürhalten jene akademische Bil 
dung, die jeder Studierte von der Alma mater und auch der Priester 
vom Seminar aus mitnehmen soll ins Leben. Man konnte dann 
ebenso friedlich nebeneinander leben, als man entschieden für seine 
Grundsätze einzutreten vermöchte. Der h. Augustinus hat Aehn- 
liches vor Augen gehabt, als er seinen herrlichen Spruch in die Welt 
setzte: In nooessuilis unita.8, in 6ubii8 libertas, in omnibus 
caritas! 
Ich bitte recht sehr, mich Deiner hochverehrten Frau Ge 
mahlin bestens zu empfehlen und bin Dein 
alter Hanrieder, Pfarrer." 
Nachtrag. Nach Mitteilung des Herrn Bergingenieurs 
E. Binder hat Hanrieder mit ihm und anderen den Fechtkurs mit 
gemacht beim damaligen Realschulprofessor und Turnlehrer Dawi- 
dovsky und statt zu parieren, zum großen Gaudium zugedroschen 
wie ein Bauer.
	        
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