Volltext: Bilder aus dem Volksleben des Mühlviertels [24]

Beiträge zur biographischen Skizze. 
Der Geist, der aus diesem Epos spricht, ist der Geist der 
Gerechtigkeit, und die führt eine harte, doch nicht abstoßende, 
sondern eindringliche und schwerwiegende Sprache. wer für ihre 
Sache in Wahrheit streitet, dem verleiht sie auch die Kraft ihrer 
Rede und die Wucht der Überzeugung. 
Gerecht war die Sache des Volkes, gerecht wird sie hier ver 
treten, und ein Akt der Gerechtigkeit ist es, daß hier Recht ge 
sprochen wird von einem katholischen Pfarrer! 
Recht und trefflich erscheint es, daß diese Bauernsache geführt 
wird in dieser Sprache, mit einem Anklang an die „herrische", da 
sie es doch mit den Herrischen zu tun hatten; sie befördert die Auf 
fassung und Linprägung der ganzen bäuerlichen Manier, die sich 
da kundgibt, es lebt sich ganz und gar im bäurischen Leben, nir 
gends eine Störung fühlbar. So ist dieses Epos ein echter, gerechter 
Bauerng'sang, in Seele und Leib mit erschütternder Wirkung. 
Die Kraft und Zähigkeit des Bauers, fein realistischer und 
zugleich religiöser Sinn, seine Kaisertreue, seine Findigkeit, und 
daneben wieder die Zügellosigkeit nach ungewohnten Erfolgen, 
das alles zeigt sich hier in greller Beleuchtung, mit Fadinger und 
seiner bäuerlichen Horde im Vordergründe, die im Schwärzer- 
Schmied und den boarischen Kunten wahre Prachtkerle aus dem 
Volke aufweist. 
Mit der Urwüchsigkeit verbrüdert sich die Verstandeskrast 
in den beiden Studenten mit ihrer zwiefachen Richtung, der 
idealistischen und der realistischen, zum Bauer und Studenten gesellt 
sich als Dritter im Bunde der Adelige, dessen Gesinnung in 
A. willinger bestens gekennzeichnet ist — und darunter mengt sich 
das Schuasterl und die Sybilla als die hundsföttifche Niederträchtig 
keit mit der Verschiedenheit ihrer Aeußerung im Manne und 
Weibe. — 
Auf der Gegenseite der Bluthund Herberstorf als der personi 
fizierte Bauernschinder mit seiner bayrischen Soldateska und mit der 
Krämerseele, — den eingeschüchterten Ständen und Bürgern —- 
im Hintergründe der kraftlose Kaiser. — 
Schwerer Druck lastet aus dem ganzen Lande, der das Volk 
knechtet und schändet. 
Er ist unerträglich geworden — keine Hilfe erscheint, die 
Faust ballt sich. Da kommt es in einem Bergdorfe zu einem Wort 
gefechte zwischen Bauern und ihren Widersachern — und aus diesem 
zum Handgemenge, — der erste Schuß fällt und ein Menschenleben 
zum Opfer. — Der Aufstand ist entbrannt und wie ein Orkan 
wälzt er sich über Stadt und Land verheerend, brennend und 
sengend; in blutigen Gefechten werden die Heexestruppen ge-
	        
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