Volltext: Bilder aus dem Volksleben des Mühlviertels [24]

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Ränäriedel. 
205 „tzänts Leut, was is da gfchehgn? 
Koan Herrschaft laßt si sehgn, 
Koan pflogä! — tzat bös Gfchloß drt fremden tzerrn, 
Der’s eppä gar not nutzt 
Und b' wäldä woggäputzt?" 
210 So roat da Petrus. „Nan, das wern mar innä wern!" 
Und wiar än Antwort dräf 
Zuckt gäh ä Blitzstrahl äf 
Als wiar a Kreuz; jetzt laßt's ön pedern an! 
Gs geht eahm not von stattn, — 
2i5 Lr 8ann not zuwi ratn — 
„Nan", sagt ar, „recht is's not dös Kreuz, das kenn i fchan! 
A Schneidäfchär kunnt's fein!" 
„Guat!" fallt da Heiland drein; 
„Iatzt rat na wiedä, was's bedeuten soll." 
220 Dä Petrus wird välögn, 
Das bringt ä nimma zwogn: 
„Geh, Moastä",fagt ä, „hilf mä drein, mir wird's fchan z'toll!" 
„Nan guat, i hilf da fchan!" 
Fangt iatzt da Heiland an. 
225 n (bs kimmt d Zeit, iatzt liegts nu freili weit, 
Da wird 's Papier dä Herr 
Und gilt äf Erden mehr 
Als Haus und Hof und Grund und Bodn — für manchi Leut!" 
„Um alles in da Welt! 
230 Aft wird 's Papier ä Geld?" 
Schreit Petrus. „Freili", sagt dä Heiland dräf, 
„wer Geld hat, sitzt aft da 
Und schneidt Kuponär a, 
wer koans hat, mag si schinden, denn er kummt not äf!" 
235 Kn Petrus packt dä Zorn, 
Er is fchiar mentät worn: 
„So herts not äf im Land dö Schindterei! 
I bitt di gar fchen, hän: 
Magst nimmä vüri drähn? 
240 Bei der Kapaunäfchär vädriaßt oan 's Lobn fchan glei!"
	        
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