Volltext: Bilder aus dem Volksleben des Mühlviertels [24]

Rohrbäh. 
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Da stengän d' Ochsen paar in paar, 
Vsiä denkt ft: „wird denn d' Schar not gar!" 
A tausend Stücke! sän's schan gwiß, 
wann äh koan großä Zuatrieb is. 
Und Handlä kemmän, saxrämear! 
Kn Montä ghert da Markt schan eahr: 
Von Behm und Boarn, von Steirerland, 
Sands da und tauchänd a inand. 
Der saßt den andern föst bän Arm 
Und macht eahm mit'n Anbot warm, 
Der ander nimmt'n um ä Hals, — 
A feinä Gsöll probiert halt alls! 
Und wia si so nu wahrn und drahn, 
wanns eh schan völli oani sän! — 
Mit'n Händten paschens zöhnmal zfamm 
Und hat dä Handel nu koan Nam! 
Ks schaut si wia 's Tschinellnäschlagn, 
Man Pratschen tuat do ander jagn, 
Und soll dä Handel richti sein, 
So fallt dä Pasch von obmät ein. 
Oft gibt dä Baur ä Pärl her 
Und fragt not lang: „wer is denn der?" 
Er beidt eahm gern äh vierzehn Tag, 
Da bringt ä 's Häxtgeld, — wann ä mag. 
Und selten gibt's ä Klag bän Gricht, 
Da hat dä Handschlag nu ä Gwicht; 
Mä findt halt doh nu räri Leut, 
Bei dö ä Wort än Mann bedeut! 
Oft, weil mä 's Vieh infämsing kennt, 
Wern d' Hunertä bän Räs not gnennt; 
Da hert mä „Zwoanzgi! — dreißgi!" schrein, — 
wer fragät, müaßt än Ksel sein! 
Und grad do Gscheidtern sitzen äs, 
Oft faihlt ä Hunertä in Käs; 
Dä Käfä will schen hintenbleibn 
Und wer väkäft, schen vüritreibn! 
36. Pas ch, hier Handschlag. — 39. b e i d t, wartet zu, borgt. — 40. H ä p t g e l d, 
Hauptgeld, Ankaufssumme. — 45. insämsi ng, vorgeblich. 
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