Volltext: Bilder aus dem Volksleben des Mühlviertels [24]

Schwarzenberg. 
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Gleichmäßi geht's auffi und obn is's schiar öbn, 
Das wird dä gen wiedär an Iubeltag göbn! 
Gs braucht not viel Hitz, nöt viel wüah und koan Schwitz, 
So sän mä schan drobn bei dö Stoanfölsenspitz!" 
Dä Petrus is gängi und hungäri z'glei, 
Drum schaut ä scheu plängi äs d' Seiten dabei, 
packt Schlehän und Braunbör und Kränzlbör an 
Und was ä nöt mag, wird in 's Roasbinkerl tan. 
A Stund durch'n Wald, aft ä stundlangi woad 
Und wiedär ä Holz äf dä fölsingä Hoad: 
Da säns, dö drei Sesseln, um 's Glangä säns da, 
In Dreiöck säns äsgstöllt, rundum is's wanda. 
Dä Petrus nimmt 's Binkerl und lögt's mit'n Rock 
Und dö Schlüsseln, dö zwoa, äs än zsammgfäulten Stock; 
Er hat's schau mehr träbi, mua d' Sesseln probiern 
Und springt umänand wiar ä Gäms äf dä Firn. 
In 's Behm schaut är eini, in 's Boarn hinten drein: 
Von Täbor mag d' Aussicht nöt herrligä sein; 
Aft dräht ä si umi zun Gstreichä-Land, 
Iatzt wird är erst rebi und pascht mit dä Hand. 
„was sagst?" fragt dä Heiland, „was kann mä da sagn!" 
woant Petrus, „da hoaßt's halt mit'n Händen zsammschlagn! 
I kann's nöt befchreibn und fang liabä nöt an, 
wuaß alliweil schaun und väschau mi nu dran!" 
Und wiedä wird ausguckt bal dort und bal da, 
Wittag is schau umä, er gibt's nu nöt nah; 
Dö fchwarzaugät Lackä tiaf untä dä wand 
wird äh nu gschwind bsichtingt — kurz alls mitänand! 
Koan Wort bringt ä vürä, so voll is fein Gmüat, 
In Kerzen liegt's drinn wiar ä neugeborns Liad; 
wer's nettä kunnt sagn, wiar eahm is drinn — dö Freud! — 
A Dichtä müad's sein, wia's koan gibt in dä weit! 
„Kann oanä das singä, was bagitzt in mir", 
Sagt Petrus, „so ziag i'n ön Säläman vür; 
I fchriebät's mit guldäni Buagstabn in d' wand: 
Den wann druckt dä Herrgott fein Färsen in d' Hand!" 
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28. wanda, steil abfallend.
	        
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