Volltext: Bilder aus dem Volksleben des Mühlviertels [24]

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Biographische Skizze. 
Und in ihrem „Nachklang ZU seinem 70. Geburtstag" („Der 
Volksbote", Linz, j(9|2, und XX. Band „Aus da Hoamat") begrüßte 
Frau Raroline Redtenbacher-Stürzl ihn im Gedenken 
an die liebreiche Aufnahme ihres Besuches — eingangs ihrer Herzens- 
ausschüttung — wie folgt: 
XDo die Wellen der Donau, etwa von Wesenuser bis gegen 
Aschach hin die Landschaft durchziehen, sind sie höhenumschlossen und 
waldüberrauscht. In die zaubervolle Einsamkeit blickt manch graues 
Gemäuer sagenhafter Burgen, tönt laut und die Zeiten durchbebend 
der Nibelungen alte Weise, der Nibelungen Sang und wehe Klage. 
Dort, wo die goldig-braunen Wasser der Kleinen Mühl über 
Stock und Stein lustig dahergehüpft kommen und sich alsbald den 
ausgleichenden Wogen der Donau beigesellen, zieht sich aufwärts, hoch 
und höher eine Straße hinan, an malerischen Felsgruppen und düster 
hallenden Tannenpalästen vorbei, um auf erreichter Höhe sich durch 
die wechselvolle Schöne grüner Hügel und Täler weiter zu schlingen. 
Dort oben ist das Heim eines Dichters, dort oben im freund 
lichen Markte putzleinsdorf schafft und wirkt Norbert 
Hanrieder als Dechant und Pfarrer, als treuer Sohn seines 
Landes schon manches liebe Jahr. Die mattenumduftete Lieblichkeit 
seiner Heimat zeichnet er selber am besten: 
„Und siag i di vo weiten liegn, 
Als wiar än liachten Gartenangä, 
So ströck i Händ und Finger aus, 
Als wollt i di däglanga." — 
Ist es diesmal auch einzig und allein das Interesse für den 
Dichter, das den wechselschönen Reiz von Berg und Tal seines 
Landes nicht weiter zu beachten gestattet, so ist es doch nicht von ihm 
zu trennen. Trotzig und fest wie die'Tannen dort drüben wurzelt er 
in seiner Muttererde. Und ist er der höchste und kühnste der Bäume, 
weit überschauend und überragend alle die anderen, — er brüstet sich 
dessen nicht. Wer hier im Walde vermag ihn zu unterscheiden? Doch 
wenn sich ein Menschenkind just an seinen Stamm hinlagert und 
schlasmüde die Augen schließt, dann kann es wohl fein, daß ihm 
wunderbarlich zumute wird, daß ihm anderes träumt als bislang, wo 
es doch an so vielen Stämmen schon Rast gehalten. 
Das Giebelhaus des pfarrherrn von Putzleinsdorf ist an den 
beiden Seiten, mit denen es sich nach außen hin zeigt, von Efeu dicht 
überwuchert. Aus den Fenstern der einen, der Sonnenseite, glüht eine 
farbige Blumenpracht und zeichnet Helle Freundlichkeit in den 
dunkeln, starr glänzenden Efeuernst.
	        
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