Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Vä Grädn yans. 
Ds is schan so auf derä Welt, man schaut, was glanzt und fliagt, 
So däß mär in dä Niadän oft das Scheuste übäsiagt; 
An altä Unecht — o mein Gott ja — was is denn da rärs 
dran, 
Er hat fein Rost, sein Lehn!*) kriagt und hat sein Arbät than. 
So schaut so st — wann mä das Ding so übähäps^) betrachtet — 
Ganz andäs abä, wann mär aft dö Guckä^) mehr aufmacht; 
Dö neue Zeit, dö macht uns iatz dö Äugn ganz langsam auf, 
Suacht z'samm das Guate und das Schlecht, zoagt mitn Fingä 
drauf. 
Schauts her, heunt nimmts den alten Unecht recht freundli bei 
dä Ljand 
Und stölltn als ä Beispiel hin für alle Leut in Land; 
Sie ziagtn fürä ausn Stall, hängt eahm d'Medaille an, 
Weil er so lang als treuä Unecht sein Schuldigkeit hat than. 
Ja, schauts 'n an, den altn Hans, seine« Herrn däbei, 
Fuchzg Jahr deant er bei eahm in Haus, fuchzg Jahr so bräv 
und treu! 
Fuchzg thoalt unsä brävä Hans mit eahn schau Load und Freud, 
Und treu und fleißi, guat und frumm dö ganze liabe Zeit. 
So bleibn bis auf eahn seligs En^ ganz gwiß ä schan bänand, 
(p5 thät eahn z'weh 's vänandägehn und thät än iaden and,^) 
An andänä wä glei zun kriagn, glei wärn än ötlä da, 
Do Vieh und Leuten gäng dä Hans lgngmächti bittär a. 
Und ä dä Hans, der gwehnät st käm mehr in andre Leut, 
Drum, Hänserl, bleib so lang in £?aus, alses unsän Herrgott 
gfreut; 
A treuä Unecht, der ghert zun Haus und bleibt sein Löbtä da; 
Er ghert zua Freundschaft und er löbt und stirbt mit ihr aft a. 
Za, liabä Hans, heunt hast deinen Tag, heunt göbns dä, was 
dä ghert, 
Denn Redlikeit und Treu, dö sän gwiß allä Ehren werth; 
Za, Hans, heunt hast dein Ehrentag, ja, woan nur wir ä Uind, 
Sän lautä perln, guate Stoan, was übä 's Gsicht herrinnt. 
*) Lohn. a ) flüchtig, vorschnell. 3 ) Augen. 4 ) ungewohnt, hart.