Volltext: Jugend-Liederbuch [18]

's Muadämäl. 
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19. 's Muadämäl. 
Von I. Reischl. 
Ön Gartn, untern Nußb am draußt, 
D' Sunn nimmt volei*) „pfüat Gott" 
Und fdrblt d' Wolkna und dö Bergn 
Und d' Wassa blüahlraot,') - 
Sitzt d' Fischerhauslön, : ') dö guat Haut, 
Mit'n Gstrickat ön da Hand; 
Und unt ön Gras, da kugllr frisch 
gwoa Kinder umanand; 
Da seinö und da Nachbarnbua, 
Da Gsund schaut aus dö Äugn! 
Doh d' Hauslön wird so losat dran, 
Ös will ihr was nöt taugn: 
„Koan Ädert hat a nöt von mir, 
Dö Äugn, dös Nasei, d'Haar, 
Da Gang, sogar ön Rödn is's 
Da Vada ganz und gar. 
I grein nöt drum, in han'n gern, 
Wann's mi ah glei betrüabt, 
Ön liabn Gott ön Himml drobn 
Hat's halt a so beliabt." 
Und wias a so dahinsinniert, 
Herts d'Kindä plötzlö schrei: 
„Ä Nigl,"^) ruaft da Nacharnbua, 
„Is dort dein gaun hibei 
Und Iungö hat er ah hon eahm, 
Gwiß zwoa san's oda drei, 
I hol an'n Prügl zon daschlagn 
Und graoßö Stoana glei." 
„Na, Muada," schreit da Hausbua drauf, 
Und d' Äugn fand eahm ganz naß, 
„I bitt dö, laß eahn deant nix toan, 
Liegn gar so liab ön Gras; 
Dö Iunga habn sö d'Fötzln gschmah 
Ganz ön da Altn sein' dran") 
i) von Herzen, gar sehr. 2 ) blütenrot. ») Frau des Fischers 'Balthasar (Hausl). 
(* Igel. 5 ) dran haben — daran halten (wie liadsre — halten und haben).
	        
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