Volltext: Ausgewählte Dichtungen [14]

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's vögerl in 'n Häusel. — Sein bocnnlige Angst. 
*) vortel, vorteil. 
5. 's Vögerl in 'n Häusel. 
Wu Vögerl, du liebs, 
^ast an Äugerl, ä trüebs, 
Und ä Traurikeit zoagst! 
Mit 'n Röpferl, dast noagst! 
Kam flodritzen toan’ 
Deine Flügerl, dö kloan’n, 
Und so wernd da so schwär, 
Äs wann Blei drinnat war! 
Ls gfreut die koan Gsang, 
U)ird da Zeit und Weil lang, 
Rührst äs Nürschel not an, 
Magst koan Bresel davon! 
Wannst so trauri bist da, 
So verhungaratst ja! 
Ava, Vögerl, nan, nan! 
Megst nöt auskemma — Han? 
— Ä natürlige Sad\, 
Daß i ’s Häusel aufmach, — 
Daß i gschwind mi derbarm 
Über ’s Vögerl, das arm! 
Dein Frau, dö alt Moahm, 
Zs just heunt nöt dahoam, — 
Und drum richt di hietz zsamm, 
Und — kimm aus in Gottsnam! 
Gfreust di, Vögerl? Z glaub ’s! 
Non, so floig — i verlaub ’s, — 
Floig außi in ’n Wald, 
Gschwind! Dort kimmt schon dö Alt! 
6. Sein hoamlige Angst. 
Er gfreuät st allmal, 
Wann's Ostern tuet wern, 
Weil da ’s Auferstehn is 
Von ünsern liebn tzerrn. 
Ava — wann eahm nar oans 
Nöt so Angst macha tat! 
’n (Lh ars amsta, da wird er 
All Jahr mäuselstad. 
Und da geht er nöt leichtling 
Bein Freidhof verbei, 
Vo der Maur nöt weit wögga — 
Da liegt sein bes’ Wei. 
Dö hat'n zwoanzg Jahr lang 
So grausam kuniert, 
Daß er hoamli derkimmt, 
Wann’s um Ostern hin wird. 
„Z darf enk’s schon sagn, 
Daß i d’ Angst in mir Han 
Sie dersiecht si ’n Vortel, x ) 
Daß s’ a außa kann."
	        
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