Volltext: Ausgewählte Dichtungen [14]

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Weltbürgerlied. — Dichter-Trinklied. 
Gleiche Pflichten, gleiche Rechte 
Teilte in dem großen Haus 
Gott dem irdischen Geschlechte, 
Jedem seiner Rinder aus. 
Deren Nacht sich nicht erhellt, 
Deren Not die Hände faltet — 
Blickt empor! Die Liebe waltet, 
„Brüder —- überm Sternenzelt!" 
Seht, am weiten Fimmel strahlt 
Zhrer Lichter ewge Helle! 
Tine gute Gottheit malt 
Liebend sich in jeder Duelle. 
Auf der schönen Trde thronen 
Wir — beglückten Fürsten gleich! 
Überm goldnen Sternenreich 
„Muß ein guter Vater wohnen!" 
IO. Dichter-Trinklied. 
0828.) 
„Schenke dem Dichter, Hebe, nur ein! 
Netz ihm die Augen mit himmlischem Taue. 
Daß er den Styx, den verhaßten, nicht schaue. 
Einer der unsern sich dünke zu sein!" 
Schiller. 
jünger Apolls auf den irdischen Wegen! 
wein ist die weihe! Schlürfet den Segen, 
Der den Lyäischen Beeren entfließt, 
Feurige Lust in die Adern gießt! 
Mitten in Jupiters Fimmel hinein 
Steigen wir auf der Begeisterung Stufen! 
Hört ihr den bärtigen Donnerer rufen: 
„Schenke dem Dichter, Hebe, nur ein!" 
„Mundschenk! Zwei der gewaltigsten Becher! 
Zeus und der Dichter sind heute die Zecher; 
Denn nicht allein durch kristallenen Duell 
Werde sein Auge zur Götterschau hell! 
Daß er des Wassers nicht allzuviel schaue, 
Reich ihm des Nektars sprudelnden Schaum! 
Laß ihn vergessen den irdischen Raum, 
Netz ihm die Augen mit himmlischem Taue!"
	        
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