Volltext: Ausgewählte Dichtungen [14]

's Brod und d' Schläg. 
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55. 's Brod und d' Schlag 
Wer Baur und sein Sufytbue, 1 ) 
Do sitzen beinand, 
Nammittag in an Sunda, 
Und rodn allerhand. 
Der Bader is aufgramt,?) 
Und sagt: „Sag ma, Bue! 
war's dar echt, wann maSachern 
Und Geld hätten gnue?" 
Der Wiesel sagt: „Freili!" 
Und tuet dabei geahn'^); 
„woaßt was, — i speklier 
Auf an Terna vo wean." 
„Ureuzsakara! Wiesel, 
Du, dös war ä Lobn! 
Ls müeffet für uns 
Nix was Feirta mehr göbn!" 
Der Wiesel — der juhetzt: 
,,^ui ju! so a Glück! 
Aber — Bader! wia kimmt denn 
Dein Geld glei so dick?" 
»So bal ma drei Nummera 
Trament auf d' nächst — 
Döwerngsötzt! Außakemmans' 
Als dridoppelts Gwachst!« 
»Der Terna is förti! 
Aft kaf i a Zärl^) 
Dös fuettern mär auf, 
Und so sorts a Halbs ^ahrl.« 
»Auf Weihnächten stich i 's, — 
Da sötzen mar uns zsamm, 
Und laß 's gehn, Bue! all Tag 
U)ern ma 's Schweinerne Ham.« 
Der Wiesel — der schnalzt 
Ntit der Zung; — »Aber, Bue! 
weil 's foäst is, so öffn ma 
a Brod brav dazue.« 
Sagt der Bue: „waraLjaupL- 
Ä Schweiners all Tag! ssach 
Aber — woaßt as ja, das i 
Uoan Brod dazue mag." 
»was!« tümmelt der Alt, 
»w a rt! wannst nöt, du Lump, 
Willst a Brod dazue öffen! 
I hau di glei krump!« 
»Bist nu dersell Dickschädl, 
Mt dem ma nix richt? 
I lern da fein 's auflösen, 
Bockboanigs^) Gsicht!« 
Lr nußt'n ah richti 
Den halsstarrign Uopf, 
Und beutelt eahm tüchti 
Den bockharignO) Schopf. — 
„Du mueßt ja 'n Terna 
Zerst Ham!" schreit der Bue; 
»Alls o ans!« schreit der Bader, 
»Ä Brod iß dazue!« 
„3 iß ja schon, Bader! 
3 iß schon, — häng auf!" 7 ) 
Schreit der Wiesel,—-an halbetn 
Loab iß i drauf!" 
*) Suhnbue, jüngerer, unverheirateter Sohn. — 3 ) auf grämt, gut gelaunt. — 
3) g eahn, gähnen. — 4 ) Farl, Ferkel, Schwein. — 5 ) Bockboanigs, bockbeinig, eigensinnig 
wie ein Bock. — 6 ) bockharign, widerhaarig. — 7 ) häng auf, höre auf.
	        
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