Volltext: Ausgewählte Dichtungen [14]

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Der Kaiser und der Lümplwirt. 
-l) spoacht, schreitet stark aus. 
»Jetzt mottn wir sehgn!« sagt Kaiser Franz, 
»Geh heim, und sag dem Wirt, 
Lr kennt den Kaiser noch nicht ganz, 
Und hat sich — das mal g' irrt.« 
Der Lenzet hat sein Hand hietz gfanga. 
woaß Gott, wie oft er s' büßt! 
Ast is er fort, mehr gflogn als ganga, 
Verkennt fi not vor Lust. 
Der Lampelwirt hat narrisch Freud, 
Wie eahm der Lenz dös sagt, 
Und roat’ nix für dö ganze Zeit, 
wie 's Bäurl: was schuldi? fragt. 
Zn 'n Keller führt er 'n nu, — da tuet er 
Än extren außa höbn: 
»5'6 f trink! a Grinzinger, a gueter! 
Der Kaiser Franz soll löbn!« 
Not zwoamal schaffa laßt si dos 
Der Lenz, der umibukt; 
„Geltsgott! — Der rarest Wirt sädts ös! 
Z bi vor Freud verrückt!" 
„Hietz tracht i hoam, denn auf 'n Utonta 
wird 's gnädi auf mein' Grund; 
Geltsgott für allsfant mit ananda! 
pfüet Gott, und bleibts fein gsund!" 
— Der Wirt, der druckt eahm d' Hand scheu föst, 
Und gibt eahm's Gloat für's Haus; 
„'t sei 's Christas!" sagt der Lenz auf d' löst, 
Und spoachtH, was Zeug halt', aus. 
* * 
* 
Gs sän vergangn kam zwoa wocha, 
Da kimmt a B'fchoad daher, 
Dö Freud! — glei drauf der Naz, freigsprocha, — 
Gr is koan Stuckknecht mehr! 
Wohl hundertmal derzöhlt der Lenz 
— Daß 's Gficht vor Gifer glüet, — 
Bei ’n Kais er z' wean sein Audienz, 
Und d' Gschicht von 'n Lampelwirt.
	        
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