Volltext: Bilder aus dem Natur- und Volksleben der oberösterreichischen Alpen [3]

’s Speisfdftl. 
's Spriskastl. 
In mein alten L^äusl, glei rechts nöbn da Thür, 
Da steht von da Maurwänd a Speiskast! für, 
Das is meinar Alten ihr Herzkäferl gwöst, 
Das hats fleißi ghüat't und värriegelt schen föst. 
Da hats allssand eini, ihrn Budar und 's Schmalz, 
Ihrn Ossi/) ihr Bamöhl, ihr Gwürzt und ihr Salz, 
0n Spöck, a kalts Fleisch und an'n Schoba^) dazua, 
Ihrn Rrenn, dörrte Zwöschpen und Spalteln 3 ) grad gnua. 
Das. is alls natürli und nix bsundas dran, 
Und zahlt si nöt aus, daß md rödat davan; 
Aba rechts — glei bau Ock, in den mittlaran Stölln, 
Dort hats nu a Laß^) ghad, das muaß i dazöhln. 
Dort eini hats hoamli mein'n „Zwöschpan" vaspörrt, 
Und hat si wia d'Ratz um dö Iunga drum gwährt, 
Gn Schlüßl hats allweil in Fürtasack gstöckt, 
Und pfifft, wias is, zu mein Gwand sogar gschmöckt. 
I bi grad koan Trinka, do, das b'steh i schan, 
So grad auf a Seiterl, da kimmts md nöt an, 
Und daß mi tagsüba, so unta da Zeit, 
An ordentligs Schlüpferl mein Löbta hat gfreut. 
Auf seltsame Zeiten, an an Heilinga Tag, 
Da hats mi wohl gfragt, ob i dennär oan'n mag, 
Und Ham mar a Mehlspeis, a blahate, ghabt, 
Lsats selm mit an Stamperl ihrn Alten oft glabt. 
Aba sunst hat koan Bitten, koan Raunzen was zahlt, 
Ljan i zöhamal gsagt: „Schau, i wir ja schan alt, 
I brauch ja a Stärkung, greif her da und schau, 
Mi blahts ja schan wiedar und z'sprengt md mein'n Bau." 
„Du Lump, du, du alta, d.i blahats allweil, 
Hast eh Tag und Nacht schier dein'n Ceöl 5 ) in Mäul! 
Und wann i was z'sammspar und wann md was Ham, 
Der Ruachb) da, der frößats auf oanmal glei z'samm." 
l ) Essig. 2 ) Guglhupf, Zibebenkuchen. 3 ) Apfelspalten. 4 ) hier so viel wie ein ^ÜSTisi"- 
5 ) Pfeife. 6 ) ungehobelter Mensch. 
Moser. 6
	        
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