Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

50 
Da Branntwein Sepperl. 
Und wann ft mein Alte mit mir iabl gspoaßt 
Und mi oan'n Lsallunken grad hin und her hoaßt, 
Daspör i gschwind 's Uastl, wo d'Flaschn drinn is, 
Denn, wanns netta laar war, sie wurf mas ins Gfris; 
Mein Alte mag a oan'n — i kenns iabl guat, 
wanns a mit mir greint und so scheinheili thuat. 
WaiMWlle Quartal unsa Steuatag is, 
Da mW i wohl iabl an ablechtigs x ) Gfris, 
Da fragns draußt in Amt: „Is da Sepperl not da?" 
Und schier allemal geht da guat Sepperl a; 
Steht gar not lang an — hm, so kimmt da Soldat,^) 
Mia thoaln unsan Branntwein und rodn von da Naoth. 
Mir kimmt a ganz Jahr nia da Badar ins Haus, 
Da Troada, der jagt uns dö Rrankaten aus, 
Und will a da Branntwein nu z'schwach dazua sein, 
So schütt i a wengerl a Pföffastupp 3 ) drein; 
Da Bada, der harbt si und sagt oft: „Han Bua, 
Da Branntwein, der frißt di!" I lach na dazua. 
Nan, nan, so gschwind gehts not, mein grundgscheida Herr, 
Das geht wohl nu dennar a guats Lichtl her, 
Da Sepperl is guating mit Troadan auspickt, 
So daß 'n so gschwind not was gruselt und zwickt, 
Und draht a mas Rraxl, was is’s denn a drum, 
So thuat as pomali/) ös brachts mi gschwind um! 
Da pfarra sagt a oft: „Du treibst Völlarei, 
Mein Sepperl, drah an,^) schau, mit dir wars vorbei!" 
I woaß's not, Herr pfarra, wias sein muaß und soll, 
Wann i nu so viel sauf, i wia dernt nia ganz voll; 
Ä wengerl a Spitz is koan Menschen a Schand, 
Gehts, ganz umasist treibts enk a not vanand! — 
Da oan sauft an'n Branntwein, dar andar an'n wein, 
wogn den wird ar a so viel bössa not sein; 
Mi hoaßens an'n Saumagn, den andan an'n Herrn, 
Das wird hübsch oan Ding sein, ma trinkan halt gern; 
Gn Herrn führns von Wirthshaus in Roblwagn hoam 
Und i lieg in Lackan und walz mi in Loahm. 
1 ) elend, jämmerlich. 2 ) zur Steuereintreibung. 3 ) pfefferpulver. 4 ) fachte. 5 ) kehre 
um. 6 ) Rutsche.