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Anton Schosser 
wurde geboren am 7. Juni 1801 in dem stillen Waldörtchen Stiedelsbach 
bei Losenstein als der Sohn eines Nagelschmiedgesellen. 
Das Handwerk seines Vaters paßte nicht für den schwächlich gebauten 
kleinen Anton, und so widmeten ihn die Litern auf den Rath des damaligen 
Pfarrers von Losenstein, Fr. Damböck, den Studien, vier Jahre lang oblag 
er denselben im Gymnasium zu Melk mit dem besten Lrfolge; dann kam 
er nach krause, beschäftigte sich unter der Leitung des Pfarrers pislinger, 
der selbst ein eifriger Mathematikus war, einige Zeit mit Geometrie und 
Situatiouszeichnen, wendete sich sohin dem Schulfache zu und bekam später 
den magern Schulmeisterposten in Klein-Reifling. 
Lines schönen Frühlingsmorgens war er von dort verschwunden. 
Schosser selbst konnte kaum recht Aufschluß geben darüber, wieso 
es gekommen sei, daß er von einem Spaziergänge in den nahen wald 
gründen um Klein-Reifling nicht mehr in das einsame Schulhaus zurück 
gekehrt war. Die geliebten Blumen hatten es ihm angethan; — auf der 
Suche nach einzelnen von ihnen konnte er Stunden und Tage verbringen,, 
denn die Botanik war ihm immer mehr und mehr zum Lieblingsstudium 
geworden. 
Die Kinder standen vor dem verschlossenen Schulhause und warteten 
auf ihren Lehrer; dieser aber war fröhlichen Sinnes auf Umwegen nach 
Losenstein gewandert und im Nagelschmiedhäuschen wieder erschienen. 
von da ab führte er ein unstätes Wanderleben, suchte sich seinen 
Lrwerb als „Vermesser", Geometer, der ihm oft gute Tage einbrachte; 
mangelte aber die Arbeit, dann hungerte er still und zufrieden. Lr ver 
lebte die guten wie die schlechten Tage fröhlich und zeigte von Jugend 
auf gegen die Launen des Schicksals große Gleichgiltigkeit. 
von Zeit zu Zeit kehrte er immer wieder zurück in sein liebes 
Losenstein, um auszuruhen — vom wandern. 
In Steyr verschaffte der Dichter seinen Freunden genußreiche Winter 
abende, wußte er doch mit seinen Liedern und für die Declamation ein-