Volltext: Schülerausgabe ausgewählter oberösterreichischer Dialectdichtungen [1a]

Da Schnlied und da Schneida. 
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Da Schmied und da Schneida. 
(Suum cuique). 
Ä Schneiderl rennt uma 
Ganz gschmoaßn *) und gring; 
Da steht ar af oanmal 
Bein Schmied z' Loipating?) 
Da Schmied, da vierschrettö 3 ) 
3s dreimal so graoß; 
Lr schlögelt^) ön böstn 
Und schmidt astn Ambaß. 
Da laßt a sein'n Lzamma 
Den schwarmächtögu 5 ) fälln: 
„wmms d'n afhöbst, mein Schneida! 
Thua i a Maßt grad zahln." — 
Aft lacht a ganz hämisch 6 ) 
Und schaut'n schelch 7 ) an, 
weil da Schneida ön Ljamma 
Gar nöt rügeln 8 ) kann. 
Do — 's Schneiderl is pfiffö 
Und gar not valögn; 
Äimmt d' Nadl von Rockkragn 
Und soat ganz vawögn: 
„3 zahl da zwoa Maßl 
All 3ahr so längs d' lobst, 
Wans d' grad statt dein'n Ljamma 
Mein Nadl afhöbst." 
Dö Schmiedhänd fand z'kropatO) 
Und d' Nadl ist z'fein: — 
So hat's Schneiderl gwunga — 
^öbt an iada dös Sein. 
l ) schlank. l 2 ) Name einer Ortschaft. 8 ) der vierschrötige. 4 ) hämmert. 5 ) den mächtig 
schweren. 8 ) hämische 7 ) schief, van der Seite. 8 ) von der Stelle bringen. 8 ) zu derb. 
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