Volltext: Volksausgabe ausgewählter oberösterreichischer Dialectdichtungen [1 / 2. Aufl.]

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D'Rockaroas. 273 
Lustige, traurige, fruinme und anare Liadln an Unzahl; 
was ar eahn fürsingt, bös singans eahm nachi, ö' Buama und 
ö' Utenscha. 
wird eahn ö' Guagel aft trucka von Singa und vielfältign 
Schnadan, 
Greifans um 's Rrüagl*) und machan an herzhaften Trunk vo 
mein'n Wösterl; 
's wösterl is brav, weil i gar so viel halt af an'n orndlinga 
^austrunk;^) 
D'Bäurin wart't eahnr af mit Rrapfen und allahand Bachtan.^) 
D' Spinna fand feelenvognüagt und — lusti — ös plangts fchan 
um 's Tanzen; 
's Sitzen und 's^ocka, dös langweili will eahn gar nimma 
paffen. 
Feirabnö wird gmacht und d'Uockan stöllns dort eint ö d'Ramman; 
D' Stubn wird grämt, da Tisch und d' Sesseln und d' Vierbänk 
mur aui; 
Platz is gnua iatz für lustige Leut zän Tanzen und Springa. 
Draußen wird 's wöda iatz schena, da wind und 's Gwahat 
wird stada; 
's Manscheiberl blitzt duri 's Gwölkat, und d' Sternerl feameln 4 5 * ) 
von Fimmel. 
Gahling hert ma — weils stad is — vo weiten he wunnaliab 
blasen. 
„D'Spielleut 5) kemman ja an," soat da tziasl, „so blasen schan 
ana." 6) 
Drobn af da Bank dadl habns eahn Gsidl zan Geigna und 
Stampfen, 7 ) 
Sitzen so affi und höbnt an'n liablinga Landla zali geign an. 
Fahrn dös erstemal kam üba d'Soaten, da gehts üba 's Tanzen; 
Gsunga und ghecht't wird und gfuchatzt und gsprunga voll Lust 
und voll Freuden. 
Draußen in Stüberl sitzen dö Alten 8 ) und plodern gemüathli, 
4 ) ein „sechsmaßiga Aruag" macht die Runde — nebst einen: umfangreichen „Loab" 
weißen Brotes, davon sich jedes abschneidet nach seinem Belieben. -) und weil er sich schämen 
würde, bei der ,,Roas" schlechten Most zu kredenzen. 3 ) „Hasenehrln" u. d. gl.; ihre Sorge 
und Freude ist, daß Krapfen und Brot bei diesem Anlasse recht wohl gerathen sind. 4 ) funkeln. 
5 ) gewöhnlich ihrer zwei. herein; sie melden sich oft schon von der Ferne an durch das 
Blasen eines Duettes auf ihren Blechinstrumenten oder Llarinetten. 7 ) Man richtet ihnen 
gewöhnlich schon etwas früher auf der Mfenbank oder wohl auch in der vorderen linken Tcke 
der Stube ihren Sitz zurecht, so daß sie etwas höher zu sitzen kommen. 8 ) Bauern und Bäuerinnen 
der Nachbarschaft, die sich mittlerweile auch eingesunden. Sie werden nach freundlicher Be 
grüßung von: Hausherrn und der Hausfrau ins Nebenstübchen („Seitenstübl") geführt, wo sie 
um einen gewöhnlich mit weißem Tischtuch gedeckten Tisch platznehmen. Dort werden sie gut 
Aus da Hoamat. 2. Auflage. 18
	        
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