Volltext: Eine Sammlung ausgewählter oberösterreichischer Dialectdichtungen [1]

s' Almsahr'n. 
Dort dein wögerl, 
Niast't schan's Vögerl, 
b^at in 6’ fjolläftauö’n sein Nösterl auft gm acht. 
Zlobn d Steiger! 
wachsen Veigerl, 
-Ham an G'ruch, ös is a wahre Pracht' 
Grabt H da Tag kam, 
Singt in Nußbam, 
Hoch in Wipfel ohn, da Rädling 2 ) gar so schen, 
Auf da Alm nur, 
Und kam d' Zeit zua, 
will da Schnee no not ganz wögga gehn! 
L h o r st r o p h e. 
wiar am hart gschiacht, 
wann ma umstacht, 
wia dö wiesen gremi fand und dö Bama blüahn, 
Aft in Älman haoh 
Liegt no Schnee dao, 
Und das Labmarch 3 ) will ft no not rührn. 
(Mhne Jodler.) 
D e c l a m a t i o n s - S t r o p h e. 
Ä das Vieh gar 
Rennt schan 's Früahjahr, 
woaß not, solls vor Lust rern oda Traurigkeit, 
Bringt schan lang g'nua 
D' Zeit in Stall zua, 
Wecht halt a schau grasn auf da weit. 
Uiecht si ausgehn, 
Denn das Dastehn 
Hats unkeit^) den winta her schan abibracht;^) 
Schütten d' Gab für, 
D'Hälfte Stroh schier, 
Und sein Strah 0) hams eahm von Rraßat?) gmacht. 
7 ) Graut. 2) Uöthling. 3 ) Laubnmrk. Auf einer gewissen L)öhe stellt sich im Hoch 
gebirge im Frühjahre das „Sich belauben" des Laubholzes tage- und wochenlange ein, und 
diese (Grenz-) Linie heißt 's Labmarch. 4 ) ungeheuer, über alle Maßen. 5 ) geschwächt (herunter 
gebracht). 6 ) Streu, Lager. 7 ) Zweige von Nadelholz. 
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