Volltext: Eine Sammlung ausgewählter oberösterreichischer Dialectdichtungen [1]

Da inörtl am Allerseelntag. 
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in Michl — awa 's fei is not mögli. Und d so f)at d so nieda- 
kniat da Utörtl, als wann ar in Freidhof wa, und hat s' Betn 
anghöbt, in Ljuat in da Hand, wann a da wind eiskalt gwaht 
hat. Und wir a a so best: Gott gib eahm dö ewi Uuah — 
da hert ar auf oanmal hinta seina Schriat und völli daschrocka 
fahrt ar auf und schaut, wers denn sein mag. 
Du mein Gott, er woaß not, wir eahm wird, da wörtl 
— bös is ja sein wei — wia kann's ös denn wissn, daß ar 
auffa is zun Mich! sein'n Grab — er hat eahm ja nix gsagt, 
damit ös so not ängstigt wogn seina — und iatzt is's selm da. 
Ja selm da, awa vo lauta Flena hats nix auabracht und in 
wörtl is's grad a so ganga; ös hamt so a weil angschaut, 
aft sans niedagfalln allzwoa auf d'Rnia und oans hat fleißiga 
best, wia dös Anda. Gndling höbt sö da wörtl: „Z moan, ös 
wa Zeit, daß ma gangan."*) „„Hast recht"", antwortest eahm 
draf, „„gehma;^) awa oans mur^) i in Ulichl nu bringa."" Da 
Mörtl hat nöt gwißt, was s' moant; awa wias iatzt s'Schneuz- 
tüachl aufgmacht hat, und wir a drein dö schwarze Lrdn gsegn 
hat, da hat a sö auskennt und vo lauta Freud sän eahm 
d'Augn übaganga: „Gott gsögn da's — i wa nöt drauf- 
kemma — wia wohl wirds eahm thoan, dö aweicht Lrdtn/) in 
wcichl". 
daß wir giengen. 2 ) gehen wir. 3 ) muß. 4 ) geweihte Lrde aus dem Friedhof. 
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