Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

320 
-Norbert Banrieder. 
Und lögt ft wir d Bröt*) ums Hirn, 
Drum hat d wir d Kaibel gschrian! 
Ä Monat muaß für'n geistling Herrn 
Mit'n Kälbabradl ausgsötzt wern; 
Damit da Kälbastoff vadunst,^) 
wann das nöt gschiacht, is alls umsunst! 
Und ntehr als oanntal in acht Tagn, 
Datragts a späta nöt sein Magn; 
Selbst eahna will i's ernstli rathn, — 
So mechten s' Kälberne mehr grathn!" 3 ) 
Da pfcnrrd is nöt schlecht daschröckt: 
Lr ißt das Kälbafleisch so gern, -- — 
Und kunnt am Tnd aft a so wern! 
„Gs gschiacht schan!" sagt da pfarraherr, 
Tr kriagt so gschwind koan Kalbfleisch mehr, 
Und iß i's selba nu so gern, 
3 wills wögn seina schan entbehrn." 
„„Dann kann i helfen!"" sagt da Schelm, 
Und wird a wieda/) gfreuts mi selm; 
Nur laßts mi hiazt mit eahm alloan, — 
3 thua mi leichta, wir i moan!"" 
Und kam sän s' aussi bei da Thür, 
So schiabt a gschwindi s'Nigerl vür 
Und sagt zun geistling Herrn hingwendt: 
„Mitn Kälbafleisch hats iazt an Tnd!" 
Da geistli Herr wird gsund und frisch, 
Koan Kälbafleisch kummt aufn Tisch; 
Da pfarra laßt koanht Deca holn 
Und kauft ttur Garbas 5 ) und Lisoln! 
Und wieda sitzt da Herr Kaplan 
Bein Badaherrn und fragt si an: 
„was soll i treibn, wia mach i's recht? 
Iazt gehts mar erst recht herzli schlecht!" 
Da Bada sagt: „„3 woaß koan'n Trost, 
Das is a ganz vaboanti 6 ) Kost; — 
Fürs Kalbfleisch hilft da Kälbaschroa, 
Bei Oarbas und Lisoln is's gar! 
l ) Brett. 2 ) verdunstet. 3 ) entbehren. 4 ) wird er wieder gesund. 5 ) Erbsen. 6 ) ver 
wünschte.