Volltext: Eine Sammlung ausgewählter oberösterreichischer Dialectdichtungen [1]

Gsötzt den Fall. 
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Drum wünsch i dn’rt iaön, 
Das ehzeit muaß sterbn, 
Liaba woanadä Rinna 
Als l a ch a b ö Erbn. 
Gsötzt den Fall. 
Ä Bäuerl kimmt zan pflöga/) 
Soat: 3 muaß heunt wen klagn; 
Mein Nachba hat ma nachtu 2 ) 
VTiein Nasching 3 ) schen daschlagn. 
Gn Zaun hat s' a weng zrißn, 
Dort find't mas af d'Nacht liegn. 
Ä bissel wögga hötzn 
Das hätn ma eahm vaziegn;^) 
Do grad so damösch dreinhaun, 
Das is do oanmal zuviel. 
3 bitt um Auskunft, weil i 
Mit eahm nix z'thoan habn will. 
Mein du! — so soat da pflöga, 
Da muaß i 'n halt vahern. 8 ) 
3s's richtö, wias d' hast angöbn, 
So wird da s'Recht schau wern. 
©n Tag draf laßt da Pfloga 
On Nachban richti holn. 
Der macht a Gsicht, als hätn 
Lahm d'Hehna?) s'Braot schau gstohln. 
was muß ich, heißt's, von dir nicht, 
Du Lumpenbauer, hörn? — 
Meints, Strengherr! glaubts mas ganz gwiß 
Und müat 8 ) i neunmal schwärn, 
'*) Pfleger, Amtsrichter. 2 ) gestern. 8 ) Mutterfchwein. 4 ) weghetzen, verjagen. ver 
ziehen. °) verhören. 7 ) Hühner. 8 ) müßte.
	        
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