Volltext: Eine Sammlung ausgewählter oberösterreichischer Dialectdichtungen [1]

Nach Heine. — wer not guat hert, reimt guat. 
2^ 
wann i wia d'Nachtigall 
Singat an'n Sang, 
^ei! wia von Schnabl mein 
Liadl da gang! 
Drinnat in Lindenbam 
Schlagat i schen, 
Zimmt mi, dein Fenstert, dös 
wtüaßat aufgehn! 
wann i a Gimperl war, 
Noth umadum, 
Floigat i von da Staudn 
Lini durch d'Stubn; 
Gschlecht 2 ) as dein Ntiada 3 ) hin 
Wecht i vor alln, 
weil da, mein S ch atzerl, d Ö 
Gimpeln so gfalln. 
Wer nöt guak Herl, reimt gual. 
Da derisch Lipp is Gvada 6 ) worn, 
Sein Schwagrin hat an'n Buabn geborn, 
Und wia s' 'n Buabn zun Taufstoan tragn, 
Da steht da Lipp als wir a Schrägn; 
Da Wösna 7 ) is von eahm not weit, 
Damit ar eahm in d'Lhrl 3 ) schreit, 
Wann an eahm kemma soll dö Näd, 
Denn statt 'n Kindl rödt da Göd. 3 ) 
Nan, wia da Psarra hiatzund fragt, 
Ob s'Rind 'n Toifl widasagt/0) 
Und wia da Ntösnar eahm ungheit:^) 
wid asag" in d'Lhrl schreit — 
Da wird da Lippl Harb, da Kirnt 
Thuat grad, als wann a d'Frag västundt/ 2 ) 
Als kunnt a s' Schrein gar nöt vatragn, 
Und wischpelt: Nan, i wir eahms sagn. 
H flöge. 2 ) geradewegs. 3 ) Mieder (Leibchen). 4 ) schwerhörig. 5 ) Philipp. si ) Gevatter. 
7 ) Meßner. 8 ) in die Vhren. 9 ) Pathe. 10 ) dem Teufel widersagt. ") ungeheuer, stark. 12 ) verstünde. 
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