Volltext: Der Krieg der Welten

Erstes Buch. 
Das Kommen der Marsmänner. 
i. 
Am Vorabend des Krieges. 
Niemand hätte in den letzten Jahren des XIX. Jahrhun 
derts daran geglaubt, daß die menschlichen Angelegenheiten 
genau und scharf von Intelligenzen, größer als die des Menschen 
und doch so sterblich wie seine, beobachtet würden; daß, während 
die Menschen ihrem Tagewerk nachgingen, sie belauscht und er 
forscht würden, fast ebenso eindringlich, wie ein Mann mit seinem 
Mikroskop jene vergänglichen Lebewesen erforscht, die in einem 
Wassertropfen ihr Wesen treiben und sich darin vermehren. Mit 
unendlichem Behagen schlenderte die Menschheit, mit ihren klei 
nen Sorgen beschäftigt, kreuz und quer auf dem Erdball umher, 
in gelassenem Vertrauen auf ihre Herrschaft über die Materie. 
Es ist möglich, daß die Infusorien unter der Lupe dasselbe tun. 
Niemand quälte sich mit dem Gedanken, daß älteren Weltkör 
pern Gefahren für die Menschheit entspringen könnten. Jede 
Vorstellung, daß sie bewohnt sein könnten, wurde als unwahr 
scheinlich oder unmöglich aufgegeben. Es ist seltsam, sich heute 
der geistigen Verfassung jener vergangenen Tage zu entsinnen. 
Es kam höchstens vor, daß Erdenbewohner sich einbildeten, es 
könnten Wesen auf dem Mars leben, minderwertige vielleicht, 
jedenfalls aber solche, die eine irdische Forschungsreise freudig 
begrüßen würden. Aber jenseits des gähnenden Weltenraums 
blickten Geister, den unseren überlegen wie unsere denen reißen-
	        
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